Viele Menschen machten sich Gedanken darüber, wie ein Staat aussehen soll, in dem freie und vernunftbegabte Menschen leben. Der Engländer John Locke beispielsweise hatte sich überlegt, dass es die wichtigste Aufgabe des Staates ist, die Rechte seiner Bürger zu schützen. Es braucht daher Gesetze, in denen diese Rechte aufgeschrieben sind. Diese Gesetze sind die höchste Gewalt im Staat und müssen im Interesse aller sein. Daher soll ein vom Volk gewähltes Parlament die Aufgabe der Gesetzgebung übernehmen. Auch die Regierung muss sich an diese Gesetze halten. Ihre Pflicht ist es, dem Volk zu dienen und zum Nutzen aller zu handeln.
Auch der Franzose Charles Secondat de Montesquieu machte sich ähnliche Gedanken und entwickelte die Ideen von Locke weiter. Er war der Meinung, dass es neben der Regierung und dem gesetzgebenden Parlament noch eine dritte Macht im Staat geben soll: Die Richter und Gerichte sollen kontrollieren, ob sich das Parlament und die Regierung an die Gesetze halten.
Die Menschen wollten nicht mehr Untertanen ohne eigene Rechte sein, sondern unabhängig von Rasse, Religion oder Stand selbst über ihr Leben bestimmen können. Diese Ideen der Aufklärung sind die Grundlage für moderne Staaten und breiteten sich im 18. Jahrhundert in Europa und Nordamerika immer stärker aus.