Frauen haben sich den Weg in die Politik hart erkämpft. Aber noch immer gibt es genug zu tun. International steigt der Anteil von Frauen in der Politik zwar stetig aber nur langsam an. Mitte des 20. Jahrhunderts gab es gerade einmal eine einzige Frau, die an der Regierungsspitze stand: Sirimavo Bandaranaike aus Sri Lanka war 1960 weltweit die erste frei gewählte Regierungschefin. In 30 Ländern der Welt standen im Jahr 2024 Frauen einer Regierung vor oder waren als Präsidentinnen tätig. Die meisten weiblichen Staatsoberhäupter zählt man in Europa. Sechs von 27 EU-Staaten wurden Anfang 2024 von einer Frau regiert. Im EU-Parlament sind seit der Europawahl 2024 mehr als ein Drittel (38,5%) der Abgeordneten weiblich, damit verringerte sich der Frauenanteil im Vergleich zur Wahl im Jahr 2019 (40,6%) geringfügig. 2019 schaffte es mit Ursula von der Leyen erstmals eine Frau als Kommissionspräsidentin an die Spitze der EU.
Frauen in der Politik und im Parlament

Frauenanteil (39,8%) im Europäischen Parlament (Februar 2024) © Wissenschaftlicher Dienst des EU-Parlaments
Frauen in der österreichischen Politik und im Parlament
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts kämpften Frauen verstärkt, um ihr Recht auf Mitgestaltung und Mitbestimmung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es dann endlich soweit: Frauen bekamen das aktive und passive Wahlrecht, d. h. sie durften wählen und gewählt werden. Bei der Konstituierenden Sitzung am 4. März 1919 zogen acht Politikerinnen ins Hohe Haus ein. (Link auf Nationalratswahlen). Mit ihrer parlamentarischen Arbeit und ihrem politischen Engagement leisteten sie Pionierarbeit. Schau dir an, welche Reden sie im Parlament gehalten haben.

Die weiblichen Abgeordneten der sozialdemokratischen Partei, am 04.03.1919: Erste Reihe von links: Adelheid Popp, Anna Boschek Zweite Reihe von links: Gabriele Proft, Therese Schlesinger Dritte Reihe von links: Maria Tusch, Amalie Seidel © ÖNB
In der Zweiten Republik hat sich der Anteil an Politikerinnen in Österreich weiter erhöht. Auch die Zahl weiblicher Abgeordneter ist langsam angestiegen und liegt im 21. Jahrhundert bei über einem Drittel. Damit ist Österreich im Vergleich mit 186 Staaten und ihren nationalen Parlamenten im Jahr 2024 auf dem 26. Platz weltweit gelandet. Den bisher höchsten Anteil an weiblichen Abgeordneten gab es von 2019 bis 2024 mit 39,34 Prozent. Den aktuellen Frauenanteil im Parlament kannst du hier erfahren.

© Parlamentsdirektion / Pia Wiesböck
Tipp: Mehr über die spannende Geschichte der Frauen im Österreichischen Parlament kannst du bei der Führung „Parlamentarismus und Frauen“ im Hohen Haus erfahren.