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Politische Lage nach Kriegsende

Bei der Konferenz von Potsdam im Juli 1945 berieten die USA, Großbritannien und die Sowjetunion über die Zukunft Deutschlands. Die Siegermächte beschlossen dabei unter anderem, dass Deutschland Entschädigungen leisten muss. Zudem musste es einen Teil seines Territoriums an Polen und die Sowjetunion abtreten. Die deutsche Bevölkerung sollte „demokratisiert“ und „entnazifiziert“ werden. 

Besatzungszeit in Deutschland

Das deutsche Territorium und die Hauptstadt Berlin wurden nach dem Ende des Krieges in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Im Mai 1949 entstand im Westen des Landes die demokratische Bundesrepublik Deutschland. Aus der sowjetischen Besatzungszone wurde kurz darauf die Deutsche Demokratische Republik (DDR). Mehr dazu erfährst du im Schwerpunktthema „Die Öffnung des Eisernen Vorhangs“.

Besatzungszeit in Österreich 

Bereits im April 1945 wurde das heutige Österreich von alliierten Truppen befreit. Noch vor dem Ende der Kampfhandlungen riefen Vertreter der politischen Parteien SPÖ, ÖVP und KPÖ  am 27. April die unabhängige Republik Österreich aus. Das österreichische Territorium und die Hauptstadt Wien wurden von den Alliierten in vier Zonen aufgeteilt. Die Besatzung dauerte bis zum Jahr 1955. Mehr über die Nachkriegszeit in Österreich erfährst du im Schwerpunktthema „Der Staatsvertrag“.

Die Aufteilung Berlins in Besatzungszonen. © Parlamentsdirektion Kinderbüro der Universität Wien Franz Stürmer
Nach Gründung der DDR war Westberlin von der Bundesrepublik Deutschland abgeschnitten. © Parlamentsdirektion Kinderbüro der Universität Wien Franz Stürmer

Gründung der Vereinten Nationen

Bereits 1941 hatten die USA und Großbritannien ein Abkommen beschlossen, die sogenannte „Atlantik-Charta“. Darin ging es um eine friedliche Weltordnung und um das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Ein Punkt des Abkommens war der gemeinsame Kampf gegen das nationalsozialistische Deutschland und seine Verbündeten, auch „Achsenmächte“ genannt.
Im Jahr 1942 unterzeichneten neben den USA, Großbritannien und der Sowjetunion 22 weitere Staaten die „Erklärung der Vereinten Nationen“. Im Juni 1945 waren es 50 Staaten, die die Gründungsurkunde der Vereinten Nationen unterschrieben. Im Oktober 1945 trat sie in Kraft. Österreich trat den Vereinten Nationen nach dem Abschluss des Staatsvertrags im Dezember 1955 bei. Mehr über die Ziele der Vereinten Nationen erfährst du in unserem Schwerpunktthema „Die UNO“.

Europäische Einigung

Die europäische Bevölkerung hatte unter den beiden Weltkriegen enorm gelitten. Die Menschen sehnten sich nach Frieden. Auch deshalb wurde die Idee eines gemeinsamen Europas von vielen unterstützt. Ein erster Schritt dazu war die Gründung des Europarates im Jahr 1949, zu dem sich zehn westeuropäische Staaten zusammenschlossen. 1952 wurde die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (auch „Montanunion“) gegründet, der auch Deutschland angehörte. Durch diesen Zusammenschluss waren die Staaten wirtschaftlich enger miteinander verknüpft, was die Gefahr einer zukünftigen kriegerischen Auseinandersetzung verringern sollte. Die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl legte den Grundstein für die Europäische Union, wie wir sie heute kennen. Mehr zu der Entwicklung der Europäischen Gemeinschaft erfährst du im Kapitel „Die Geschichte der EU“.

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gedruckt am: Samstag, 21. Dezember 2024