Dazu kam, dass der neue Staat seine Bevölkerung nicht ernähren konnte. In der Monarchie wurde die österreichische Reichshälfte mit Getreide aus Ungarn, Böhmen und Mähren versorgt. Nachdem die Monarchie zerfallen und die Länder unabhängig geworden waren, gab es in den österreichischen Gebieten zu wenig Getreide und Lebensmittel. Vor allem in Wien gab es in den Wintern 1918/1919 und 1919/1920 schlimme Hungersnöte.
In anderen Bereichen waren die Voraussetzungen für den neuen Staat besser: Die Eisen- und Stahlindustrie war gut entwickelt, es gab funktionierende Banken. Dazu besaß Österreich große Waldflächen: Mit dem Holz konnte geheizt, aber auch Papier hergestellt werden. Auch die Arbeitskräfte waren gut ausgebildet.
Trotzdem glaubten viele, dass der Staat Österreich keine Zukunft habe.