Wie bereits erwähnt sind die Themen der Proteste im Jahr 1968 vielschichtig. Die Forderungen sind auch nicht unbedingt auf diese Zeit beschränkt. Welche Besonderheiten und Gemeinsamkeiten der Protestbewegungen von 1968 lassen sich also feststellen?
Zu den Besonderheiten von 1968 gehört, dass ...
- es in so vielen Ländern gleichzeitig zu Protestbewegungen kam – wenn auch aus verschiedenen Gründen
- diese Protestbewegungen trotz aller Unterschiede über die (Länder-)Grenzen hinweg miteinander verbunden waren: Die Proteste wurden nicht nur durch Meldungen über Unruhen anderswo „angefeuert“. Vielmehr protestierten z.B. Menschen in Deutschland gegen den Krieg in Vietnam, also einen Krieg, der eigentlich weit weg war und von dem sie nicht direkt betroffen waren. Sie fühlten sich aber solidarisch mit den Betroffenen und lehnten Krieg grundsätzlich ab. Die Proteste gegen den Vietnam-Krieg war auch ein Zeichen, dass sie Vietnams Streben nach Unabhängigkeit und nach Befreiung von der kolonialen Herrschaft unterstützten („Antikolonialismus“), denn der Vietnamkrieg hatte 1946 mit dem Widerstand der vietnamesischen KommunistInnen und anderer Gruppierungen gegen die französische Kolonialmacht begonnen.
Weitere Beispiele für diese solidarische Haltung sind Demonstrationen (z.B. in Deutschland und Österreich) gegen die diktatorische Politik im Iran (Anti-Schah-Demonstrationen).