Die Tschechoslowakei (seit 1993 in die Staaten „Tschechien“ und „Slowakei“ aufgeteilt) befand sich nach dem Zweiten Weltkrieg in einer anderen Situation als ihr Nachbarstaat Österreich. Österreich stand bis zur Unterzeichnung des Staatsvertrags im Jahre 1955 unter Kontrolle der Alliierten, die Tschechoslowakei befand sich unter dem Einfluss der Sowjetunion. Dieser Einfluss wurde verstärkt, als die Tschechoslowakei 1949 dem „Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe“ und 1955 dem Militärbündnis des Warschauer Pakts beitrat.
Diktatur der Kommunistischen Partei
In der Tschechoslowakei gab es nach 1945 Wahlen und Ansätze einer demokratischen Struktur. 1948 begann die Diktatur der Kommunistischen Partei (KSČ). Es waren keine anderen Parteien als die KSČ erlaubt, Proteste gegen die Partei oder das sozialistische System wurden unterdrückt und bestraft. Es gab keine Presse- und Meinungsfreiheit und auch keine freien Wahlen. Die Wirtschaft wurde verstaatlicht, das heißt, der Staat bestimmte, was in der Landwirtschaft angebaut und welche Produkte in der Industrie hergestellt werden sollten.