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Fünf Säulen und ein Prophet – der Islam

In muslimischen Ländern gehören die Rufe des Muezzin zum Alltag. – Jemand ruft von den Türmen der Moscheen, von den Minaretten „Allāhu akbar“„Gott ist groß“ und erinnert so die Menschen, dass es Zeit ist zu beten.
Moslem oder Muslima sind Menschen, die dem Islam angehören. Der Gott der MuslimInnen heißt Allah, er hat, so glauben MuslimInnen, die Welt erschaffen, er erhält sie und bestimmt ihr Schicksal.

Vor etwa 1.400 Jahren, lebte der arabische Kaufmann Mohammed. Ihm soll damals der Erzengel Gabriel erschienen sein und ihm die ersten Verse des Korans, der heiligen Schrift der MuslimInnen, gesagt haben. Später kamen immer neue Verse hinzu und Mohammed wird als der Prophet Allahs verehrt. Der Koran ist nicht nur eine religiöse Schrift, sondern auch ein Buch mit Regeln für das Alltagsleben in der Gesellschaft. Auch Vorschriften zum Waschen, zur Kleidung und zum Essen finden sich darin. MuslimInne dürfen zum Beispiel kein Schweinefleisch essen. Die Texte des Koran sind so wie die Texte anderer religiöser Schriften schon sehr alt und man ist sich nicht immer einig darüber, wie sie zu verstehen und zu interpretieren sind.

Für gläubige MuslimInnen gibt es fünf Pflichten. Sie werden auch „Säulen des Islam“ genannt.

  • Die erste Säule ist das Glaubensbekenntnis: „Es gibt keinen Gott außer Allah – Mohammed ist sein Prophet.“ Das nennen die MuslimInnen „šahāda“.
  • Die zweite Säule, „ṣalāt, ist das Gebet. Gläubige MuslimInnen beten fünfmal am Tag, vor dem Sonnenaufgang, mittags, nachmittags, bei Sonnenuntergang und bei Einbruch der Nacht in Richtung der Stadt Mekka in Saudi-Arabien, der Geburtsstadt von Mohammed. Dabei kann es egal sein, wo sie gerade sind, in der Arbeit, zuhause oder sogar auf der Straße.
  • Die dritte Säule heißt „zakāt“ oder Almosensteuer. MuslimInnen, sollen Armen mit einer Spende helfen.
  • Wichtig ist für MuslimInnen auch das Fasten im Monat Ramadan, genannt „ṣawm Ramaḍān. Das ist die vierte Säule des Islam.
  • Auch eine Pilgerreise nach Mekka gehört zu den religiösen Pflichten der Moslems. Dort steht das wichtigste Heiligtum des Islam, die „Kaaba“. Dieses würfelförmige Gebäude wird siebenmal umrundet. Das ist die fünfte Säule des Islam, die „ḥaǧǧ.

Im Islam gibt es zwei große Glaubensrichtungen: die Sunniten und die Schiiten. Entstanden sind diese beiden Richtungen, weil es eine Meinungsverschiedenheit über die Nachfolge des Propheten Mohammed gab: Während die Sunniten den Nachfolger Mohammeds nach seinen Fähigkeiten auswählen wollten, waren die Schiiten der Meinung, dass Mohammeds Cousin und Schwiegersohn Ali sein rechtmäßiger Nachfolger sei.
Die Sunniten sind heute die größere Glaubensrichtung, etwa 90 Prozent aller Moslems sind Sunniten.

Das Wort „Muslim“ bedeutet „der sich Gott Unterwerfende“.

Im Koran steht, dass Allah im Laufe der Zeit den Menschen immer wieder Propheten geschickt hat, um den Islam auf der ganzen Welt zu verkünden. Auch Abraham, Moses und Jesus Christus, Propheten, die aus der christlichen Bibel bekannten sind, werden genannt. Für MuslimInnen ist Mohammed aber der wichtigste Prophet.

Am Ende der Fastenzeit, wird Īdu l-Fitr gefeiert, ein großes Fest zum Fastenbrechen. Dabei werden die Moschee und der Friedhof besucht und mit der Familie und Verwandtschaft ausgelassen gefeiert. Im Türkischen heißt dieses Fest auch „Zuckerfest“, weil eine Menge Süßigkeiten und köstliche Speisen gegessen werden.

MuslimInnen begrüßen sich mit den Worten „as-salāmu ʿalaikum“, das heißt „Friede sei mit dir“.

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gedruckt am: Samstag, 2. November 2024