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Eine frohe Botschaft und ein Kreuz – das Christentum

Wer eine Christin oder ein Christ ist, glaubt an die Lehren von Jesus Christus. Jesus wurde vor rund 2000 Jahren als Sohn einer jüdischen Familie in Palästina geboren.
ChristInnen glauben, dass Jesus als Gottes Sohn zu den Menschen auf die Erde kam, um sie zu retten. Mit 30 Jahren machte sich Jesus auf den Weg und zog als Prediger umher. So wie im Judentum und im Islam gelten auch im Christentum die Zehn Gebote. Jesus verkündete den Menschen aber, dass Gott barmherzig ist, ihnen ihre Sünden vergibt und nach dem Tod ein ewiges Leben ohne Leid, nahe bei Gott auf sie warten würde. Er schenkte kranken, ausgegrenzten und armen Menschen große Aufmerksamkeit und kümmerte sich um sie. Er sagte: „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst!“
Viele Menschen hörten begeistert, was Jesus ihnen da erzählte.
Die damaligen Machthaber hatten aber Angst, dass Jesus zu großen Einfluss erlangen würde und so wurde er schließlich zum Tode verurteilt und ans Kreuz genagelt.

Das Christentum ist eine Religion, die nur einen einzigen Gott anerkennt. Gott hat die Welt erschaffen und ist allmächtig und allwissend. Er weiß, was auf der Welt geschieht und kennt jeden Menschen. Die meisten ChristInnen glauben an einen dreifaltigen Gott. Das heißt, dass dieser Gott drei Wesensformen in sich vereint:  er ist gleichzeitig Gottvater, Gottes Sohn, der Mensch geworden ist und als Jesus zu den Menschen auf die Erde kam, und der Heilige Geist, der als Geist Gottes in allen Lebewesen vorhanden ist.

Das heilige Buch der ChristInnen heißt Bibel. Stell dir vor, die Bibel ist weltweit das meist verkaufte Buch. Sie besteht aus zwei Teilen, dem Alten und dem Neuen Testament. Im Alten Testament geht es um die Zeit vor der Geburt von Jesus. Das Neue Testament schildert unter anderem das Leben von Jesus von seiner Geburt über seine Zeit als Prediger und Wunderheiler bis zu seinem Tod am Kreuz.
In der Bibel wird berichtet, dass Jesus drei Tage nach seinem Tod auferstanden ist, seine Freunde besucht hat und schließlich in den Himmel aufgefahren ist.

Viele der österreichischen Feiertage richten sich nach Festtagen des Christentums:
Zu Weihnachten wird die Geburt Jesus Christus gefeiert, am Karfreitag gedenken ChristInnen dem Tod Jesu. An Ostern wird seine Auferstehung gefeiert und 40 Tage danach seine Himmelfahrt.

So wie bei anderen Religionen, gibt es auch im Christentum verschiedene Richtungen. Im Laufe der Zeit kam es zwischen den Gläubigen zu Auseinandersetzungen und unterschiedlichen Ansichten. Die drei größten Richtungen sind:

  • Die katholische Kirche: Sie ist die älteste und größte christliche Kirche und wird vom Papst als kirchliches Oberhaupt angeführt. Der Papst wird als Stellvertreter von Jesus Christus auf Erden angesehen.
  • Die orthodoxen Kirchen: Im Jahr 1054 hat sich die Ostkirche von der katholischen Kirche abgespalten, unter anderem, weil sie eine andere Ansicht über die Dreifaltigkeit Gottes hatte. Später entstanden daraus z.B. die russisch-orthodoxe und die griechisch-orthodoxe Kirche. Ihre Oberhäupter heißen Patriarchen.
  • Die evangelische oder protestantische Kirche: Vor 500 Jahren lebte Martin Luther, der die Kirche und den Papst öffentlich kritisierte, weil von den Gläubigen Geld zur Vergebung ihrer Sünden verlangte wurde. Außerdem wurde der Gottesdienst komplett auf lateinisch abgehalten, obwohl die wenigsten diese Sprache verstanden. Aus dieser Kritik ging 1517 eine Abspaltung der evangelischen Kirche hervor.

Für ChristInnen ist Jesus Christus sehr wichtig: Mit seiner Geburt ist für sie eine neue Zeit angebrochen. Unsere Zeitrechnung orientiert sich an der Geburt Jesus Christus. Wer im Jahr 2000 geboren wurde, ist also 2000 Jahre nach Jesus geboren.

Das Kreuz, an dem Jesus gestorben ist, ist auch heute noch ein wichtiges Symbol für ChristInnen.

Die Bibel wird auch als „Heilige Schrift“ oder als „Wort Gottes“ bezeichnet.

Mit der Taufe wird ein Kind in die Gemeinschaft der ChristInnen aufgenommen. Aber auch später gibt es noch Feste, mit denen die Kinder und jungen Erwachsenen ihre Zugehörigkeit zum christlichen Glauben bekräftigen, zum Beispiel die Erstkommunion oder die Firmung.

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gedruckt am: Freitag, 22. November 2024