Die Vergangenheit können wir nicht ungeschehen machen. Vielmehr gilt es der Opfer des NS-Terrors zu gedenken und aus den furchtbaren Geschehnissen für die Zukunft zu lernen, damit sich diese schrecklichen Taten niemals wieder ereignen können.
Vergessene Erinnerung
Nach 1945 wollten viele Menschen nicht mehr an die Vergangenheit erinnert werden. Man wollte einen „Schlussstrich“ unter die Zeit vor 1945 setzen und die Vergangenheit verdrängen, statt sich mit ihr auseinanderzusetzen. Nationalsozialismus und Holocaust wurden zu Tabuthemen, über die nicht gerne gesprochen wurde. Gleichzeitig blieben antisemitische Vorurteile erhalten. Den Überlebenden der Shoah wurde die Rückkehr in ihre Heimat nicht einfach gemacht. Das Leid der ermordeten und verfolgten Bevölkerungsgruppen blieb lange Zeit öffentlich stark ausgeblendet. Auch wenn zahlreiche Gesetze zugunsten der überlebenden Opfer beschlossen wurden, kamen viele Regelungen sehr spät, verschiedene Opfergruppen wurden lange Zeit von allen Maßnahmen ausgeschlossen. Dazu zählten sogenannte „asozial“ Verfolgte, Homosexuelle oder Soldaten, die Widerstand geleistet hatten, sowie Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung verfolgt worden waren. Auch die aus Österreich geflüchteten und vertriebenen Menschen wurden viele Jahre benachteiligt. Erst in den 1990er-Jahren gestanden österreichische Politiker die Mitverantwortung von Österreichern an den NS-Verbrechen ein.
Erinnern heute
Die Auseinandersetzung mit dem Holocaust und dem Nationalsozialismus ist nicht leicht. Umso wichtiger sind angemessene Formen des Erinnerns und Gedenkens. Heute gibt es nicht nur Ausstellungen und Veranstaltungen, die sich damit beschäftigen. Auch Gespräche mit ZeitzeugInnen geben ein eindrückliches Bild zur Geschichte des Holocausts. Workshops für Schulklassen bieten die Möglichkeit, sich mit den Spuren der Vergangenheit zu beschäftigen.
Gedenkstätten und Denkmäler in Österreich erinnern an die Orte des Schreckens. Ehemalige Arbeitslager, Kriegsgefangenlager und Konzentrationslager wurden zu Erinnerungsorten, um die Opfer des NS-Terrors in Österreich zu würdigen. Archive, Vereine und Forschungseinrichtungen leisten wichtige Erinnerungsarbeit und machen die Opfer der Shoah sichtbar. Beispiele dafür sind die Plattform erinnern.at (Link: ) oder die Ausstellungswebsite des DÖW.
Weltweit wird mit Gedenk- und Jahrestagen an die Geschichte erinnert und der Opfer gedacht.