Schon bei Schneewittchen kam die Frage auf: Wer ist am schönsten? Das Beurteilen, bewerten und vergleichen hat in unserer Gesellschaft also eine lange Tradition. Heute braucht es keinen Zauberspiegel, der unser Aussehen mit anderen vergleicht. Wir scrollen über Bildschirme und sehen tausende Bilder von Menschen, die positives oder negatives Feedback nur aufgrund ihres Äußeren bekommen. Das kann ganz schön unter Druck setzen und das eigene Selbstwertgefühl beeinflussen.
Me, My Body and Media
Nachgefragt: Was ist schön?
Was schön und angesagt ist, verändert sich stetig. Das kannst du ganz leicht bei einem Besuch im Museum feststellen. Auf alten Gemälden und Fotografien sehen wir manchmal Menschen, die zur Entstehungszeit der Bilder als besonders schön galten, die wir heute aber oft gar nicht so herausstechend finden.
In einer von Saferinternet.at durchgeführten Studie aus dem Jahr 2024 geben mehr als die Hälfte der befragten Jugendlichen an, dass sie gerne etwas an ihrem Aussehen ändern möchten. Mehr als ein Viertel hat schon einmal über eine Schönheitsoperation nachgedacht. Dabei wird Social Media und insbesondere Influencer:innen ein großer Einfluss auf die Selbstwahrnehmung zugeschrieben. Beim Blick auf Instagram oder Tiktok Postings vergessen wir oft, dass digitale Kanäle unser Körperbild schnell verzerren können. Denn in der digitalen Welt können Fotos leicht bearbeitet werden. Außerdem bestimmen Algorithmen, welche Fotos wir besonders oft zu Gesicht bekommen. In einer von AlgorithmWatch durchgeführten Untersuchung konnte dabei nachgewiesen werden, dass Männer mit nacktem Oberkörper und Frauen im Bikini besonders häufig gezeigt werden. Das liegt daran, weil solche Bilder besonders gerne angeklickt werden und nicht daran, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen so aussieht. Was wir sehen, spiegelt also nicht die Realität wider, sondern bloß den eingestellten Anzeigenfilter.
Body Positivity und Body Neutrality versus Body Shaming
Idealisierte Vorstellungen von Schönheit können sogar krank machen und zu Essstörungen oder Depressionen führen. Denn eigenen Körper zu kritisieren, hat sogar einen Namen: Body Shaming. Damit ist das Abwerten von körperlichen Merkmalen bei sich oder anderen gemeint. Seit einigen Jahren gibt es aber immer mehr Menschen, die Schönheitsideale in Frage stellen und sich dafür stark machen, stattdessen mehr auf das eigene Wohlbefinden zu achten. Die online-Bewegung Body Positivity möchte dem Schönheitsdruck durch Medien ein positives Selbstbild entgegensetzen. Casting Shows und Werbekampagnen, die unter diesen Slogans laufen, prägen aber weiterhin die Vorstellung, dass Schönheit in unserer Gesellschaft besonders wichtig ist. Die Bewegung Body Neutrality möchte darauf aufmerksam machen, dass das Aussehen keine geeignete Kategorie ist, um Menschen zu bewerten und Schönheit nicht alles ist.
Nachgefragt: Was haben Körpermaße mit Kleidergrößen zu tun?
Bisweilen gar nichts! Trotzdem ist es vielen wichtig, in bestimmte Kleidergrößen zu passen. Seid Mode zur Massenware wurde, ist es üblich den Körper in Kleidergrößen einzuteilen. Es gibt zwar eine europäische Norm für die Bestimmung und Bezeichnung von Größenangaben, aber deren Festlegung ist von Label zu Label verschieden. Übrigens: Manchmal beziehen sich die Angaben gar nicht auf die Körpermaße der Menschen, sondern auf die Schnittgröße der Kleidung.
Sex im Internet
Die digitale Welt hält für uns täglich Millionen Bilder, Videos und Nachrichten bereit, die wir über soziale Medien teilen, liken und diskutieren. Nicht immer sind diese Inhalte für Kinder und Jugendliche geeignet. Gesetze sollen dabei helfen, Grenzen nicht zu verletzen und Kinder und Jugendliche vor Missbrauch zu schützen.
Sex im Internet
Nachgefragt: Was ist Pornografie?
Mit Pornografie sind Inhalte gemeint, die fast ausschließlich sexuelle Handlungen und die Geschlechtsorgane zeigen. Pornografische Bilder, Videos oder Texte sollen Erwachsene sexuell anregen. Meist wird dabei ein völlig unrealistisches Bild von Sexualität gezeigt. Solche Inhalte sind nicht für Kinder und Jugendliche bestimmt. Erwachsene müssen dafür sorgen, dass Kinder keinen Zugang zu diesen Inhalten erhalten.
Hier findest du weitere Tipps und Hilfe
rataufdraht.at: Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche bei Schwierigkeiten aller Art
Stopline: Meldestelle gegen sexuelle Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger & nationalsozialistische Wiederbetätigung im Internet.
Ombudsmann: hilft beim Löschen von Fotos und bei Datenmissbrauch.