„Freiheit der Kunst“ im Verfassungsrang
Es ist eine Aufgabe der Politik, Kunst nicht nur zuzulassen, sondern auch zu unterstützen. Ein wichtiger Schritt erfolgte 1982, als die „Freiheit der Kunst“ in die österreichische Verfassung aufgenommen wurde. Bis dahin war es immer wieder vorgekommen, dass KünstlerInnen in Österreich wegen ihrer Aktionen angezeigt und zu Strafen verurteilt wurden. Durch die Aufnahme in die Verfassung erhielt die Freiheit der Kunst einen höheren Stellenwert – auch vor Gericht, wo Strafen gegen KünstlerInnen aufgrund der „Freiheit der Kunst“ oftmals wieder aufgehoben werden. Dennoch stößt die künstlerische Freiheit auch immer wieder an rechtliche Grenzen, zum Beispiel wenn Kunst als „pornografisch“, „rassistisch“ oder „verhetzend“ interpretiert wird.
Situation der künstlerischen Freiheiten weltweit
Im internationalen Vergleich genießen Künstlerinnen und Künstler in Österreich aber große Freiheiten. Die Menschenrechtsorganisation „Freemuse“ dokumentiert jedes Jahr, wie frei KünstlerInnen weltweit arbeiten können. Im Jahr 2020 wurden mehr KünstlerInnen als je zuvor aufgrund ihrer Arbeit verfolgt, gefangen genommen oder sogar getötet. Oftmals wurden KünstlerInnen inhaftiert, weil sie Kritik an den politischen Zuständen äußerten, vor allem in Nordafrika sowie im Mittleren Osten.
Kultureller Reichtum und Förderung der Kunst und Kultur
In Österreich ist auf Bundesebene das Bundesministerium für Kunst und Kultur, öffentlicher Dienst und Sport für den Bereich „Kunst und Kultur“ zuständig. Zu den wesentlichen Aufgaben des Ministeriums gehört es, den kulturellen Reichtum zu erhalten, die zeitgenössische Kunst und Kultur zu fördern und zu vermitteln.
Wenn es darum geht, den kulturellen Reichtum zu erhalten, denkst du vielleicht an die vielen Kunstwerke, die man in den österreichischen Museen und Galerien betrachten kann. Oder an Theater- und Opernhäuser. Das stimmt, aber es gehört noch mehr dazu, zum Beispiel Architektur und Denkmalschutz. Vielleicht hast du schon einmal gehört, dass ein Haus unter Denkmalschutz steht?Das bedeutet, dass man das Haus nicht abreißen oder zu stark verändern darf, damit es in seiner ursprünglichen Pracht erhalten bleibt.
Neben der Erhaltung von Museen und Gebäuden gehören auch die Förderung von anderen Bereichen der Kunst und Kultur zu den Aufgaben des Bundesministeriums, zum Beispiel die Förderung der Literatur, des Films, der bildenden und darstellenden Künste oder der Fotografie.