Überleben im Krieg
Im Schützengraben – Leben an der Front
Der Erste Weltkrieg wurde über lange Zeit hinweg als Stellungskrieg geführt. Das bedeutet, dass befestigte Frontanlagen errichtet wurden, Stellungen, die die Soldaten zu halten versuchten. Befestigte Stellungen gab es vor allem entlang der rund 700 km langen Westfront, von der Schweizer Grenze bis zur belgischen Küste. Auf beiden Seiten wurden Schützengräben angelegt, die den Soldaten als Deckung dienten und aus denen heraus Angriffe auf die Gegner geführt wurden. Hinter der Front lagen die Versorgungseinrichtungen, wie etwa Küchen und Lazarette, und die Waffen- und Munitionsdepots. Nach ein paar Tagen im Schützengraben wurden die Soldaten abgelöst, um sich kurz zu erholen, zu reinigen und ihre Kleidung zu waschen, bevor sie wieder zurück an die Front mussten.
Nach jedem Gefecht kamen Sanitäter an die Front, um die verwundeten Soldaten zu versorgen. Jeder Soldat trug eigenes Verbandsmaterial bei sich für kleinere Verletzungen. Wurde ein Soldat jedoch schwer verwundet, musste er von der Front in ein Feldlazarett oder zurück nach Hause gebracht werden. Soldaten, die aufgrund ihrer Verletzung nicht mehr weiter kämpfen konnten, wurden Kriegsversehrte oder Kriegsinvalide genannt. Sie hatten schwere körperliche und psychische Schäden und konnten auch zu Hause nicht mehr ihre früheren Arbeiten verrichten. Für viele Soldaten war der Alltag an der Front so schrecklich, dass sie sich freiwillig ergaben oder Selbstmord verübten.