Leben im Müll
Für viele Menschen sind die Abfallreste der Reichen oft die einzige (Über-)Lebensgrundlage. In der philippinischen Hauptstadt Manila etwa gibt es über 15.000 Menschen, die im und vom Müll leben müssen. Auch in lateinamerikanischen Städten, wie etwa in Mexiko City, gibt es zahlreiche Menschen, die von dem leben müssen, was andere wegwerfen. Die Müllsucher:innen werden in Mexiko Pepenadores genannt. In Kairo hatten sich die Müllsammler:innen (sie heißen dort Zabbalin), ein gut funktionierendes Entsorgungssystem aufgebaut, das ihr Überleben und sogar ein geringes Einkommen sicherte. Mittlerweile hat die Regierung eine staatliche Müllabfuhr eingeführt und das Sammeln von Abfällen direkt an den Haustüren der Stadtbewohner:innen ist nun verboten. Dadurch wurde der ärmsten Bevölkerungsschicht die Lebensgrundlage entzogen. Auch Kinder leben und arbeiten auf den Müllbergen. Sie suchen nach recycelbarem Müll – Dosen oder Plastik, alles, was Geld einbringt – um ihre Eltern zu unterstützen. Die gesundheitliche Belastung ist dabei riesig, Zeit und Geld, um in die Schule gehen zu können, gibt es kaum. Schlechte Hygienebedingungen und Krankheiten gefährden das gesunde Heranwachsen der Kinder, die ihren Lebensunterhalt durch das Abfallsammeln bestreiten müssen.