Der Einsatz von Maschinen und Motoren ab dem 19. Jahrhundert steigerte den Ertrag in der Landwirtschaft und ersetzte zunehmend die Arbeit der Menschen und Tiere.
Die Ernte wurde früher oftmals auf Fuhrkarren transportiert. © privat
Landwirtschaft gestern und heute
Ursprünge der Landwirtschaft
In Österreich werden schon seit rund 6000 Jahren Getreide angebaut und Nutztiere gehalten. Im Laufe der Zeit wurden der Anbau der Pflanzen und die Tierhaltung immer weiter verbessert. Tierrassen, Obst-, Gemüse- und Getreidesorten wurden für bestimmte Zwecke gezüchtet. Aus anderen Ländern kamen Pflanzen wie Erdäpfel, Tomaten oder Reis nach Europa, ohne die wir uns unsere Ernährung heute nicht mehr vorstellen können.
Modernisierung bringt Veränderungen
Der Einsatz von Maschinen und Motoren ab dem 19. Jahrhundert steigerte den Ertrag in der Landwirtschaft und ersetzte zunehmend die Arbeit der Menschen und Tiere.
In den letzten 50 Jahren veränderte sich die Landwirtschaft nochmals sehr stark: bessere und größere Maschinen, weniger Arbeitskräfte, mehr Tiere, größere Flächen, Einsatz von Kunstdünger und Spritzmitteln.
Biologische Landwirtschaft als Alternative:
Durch diese intensive Landwirtschaft kam es zu einer Überproduktion an landwirtschaftlichen Produkten – es wurde mehr erzeugt, als verkauft werden konnte. In dieser Zeit entwickelte sich der Gedanke der naturnahen Landwirtschaft, eine Idee von gesunden Pflanzen und „glücklichen“ Tieren – die biologische Landwirtschaft.
Landwirtschaft heute und morgen
Um in einer globalisierten Welt bestehen zu können, ergaben sich für österreichische Landwirte zwei Möglichkeiten: sich zu größeren Gemeinschaften zusammenschließen oder sich zu spezialisieren. Große Betriebe können preisgünstiger produzieren. Durch eine Spezialisierung auf seltene Nutzpflanzen oder Nutztiere und die Zusammenarbeit mit dem regionalen Tourismus können diese Produkte besser beworben und verkauft werden.
Wie schaut die Zukunft aus?
Generell wird die Landwirtschaft als Quelle unserer Nahrungsmittel in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Hinzu kommt noch das stärkere Achten auf die Erhaltung der Landschaft und der Natur. Außerdem gibt es noch weitere Herausforderungen:
Saatgut
Modernes Saatgut ist speziell auf Ertrag gezüchtet. Die Samen können nicht für den Wiederanbau verwendet werden. Somit muss der Landwirt jährlich neues Saatgut kaufen und ist von den Großkonzernen abhängig, die das Saatgut herstellen.
Klimawandel
Der Klimawandel wird in der Landwirtschaft weltweit zu Veränderungen führen. In Österreich werden in Zukunft weniger kälteliebende Pflanzen und Tiere leben können. Darum werden sich vermehrt Lebewesen aus dem warmen Süden ansiedeln bzw. wird gezielt angepflanzt werden.
Gentechnik
Als Gentechnik bezeichnet man die gezielte Veränderungen des Erbmaterials (darin sind Aussehen und Eigenschaften gespeichert) eines Lebewesens. So kann man Pflanzen „erschaffen“, die widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Spritzmittel sind. Aber: Es ist noch nicht klar, wie sich Nahrungsmittel aus gentechnisch veränderten Pflanzen auf unsere Gesundheit auswirken.
Bienen- und Insektensterben
Bienen, Wildbienen und viele andere Insekten sind sehr wichtig für den Obstbau: Sie tragen Pollen von einer Blüte zur anderen und befruchten so die Blüten. Daraus entsteht dann eine Frucht. Sterben diese Insekten aus, gibt es auch keine Früchte mehr.
Landschaftspflege und Erhaltung
Der Staat Österreich, das jeweilige Bundesland und die EU fördern die Pflege der Landschaft und die Erhaltung der Artenvielfalt. Die Pflege der Landschaft und die Erhaltung der Artenvielfalt werden in Zukunft noch verstärkt werden müssen, um unsere Landschaft lebenswert zu erhalten. Eine wichtige Aufgabe übernehmen dabei die Bergbauern in den Alpengebieten.
Einen Überblick über die österreichische Landwirtschaft erhältst du in einem kurzen Film des Landwirtschaftsministeriums: „Österreichs Landwirtschaft – woher, wohin – und warum eigentlich?“