Was sind Menschenrechte?
Menschenrechte sind grundlegende Rechte, die die Freiheit, Gleichheit und Würde aller Menschen gewährleisten. Hinter den Menschenrechten stehen Grundbedürfnisse, die alle Menschen zum Überleben und für ein friedliches Miteinander brauchen. Die Menschenrechte gelten für jede:n Einzelne:n von Geburt an und zwar allumfassend, ausnahmslos und ohne Unterschiede. In der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ von 1948 wurden diese elementaren Rechte in 30 Artikeln zusammengefasst und von den Mitgliedern der Vereinten Nationen beschlossen.
Die Menschenrechte im Überblick
Die Menschenrechte können in bürgerliche und politische sowie soziale, wirtschaftliche und kulturelle Rechte unterteilt werden.
Bürgerliche und politische Rechte sind zum Beispiel:
- Recht auf Leben
- Recht auf Familie und Privatleben
- Verbot von Folter
- Recht auf freie Meinungsäußerung
- Versammlungsfreiheit
- Recht auf politische Mitbestimmung
- Verbot von Diskriminierung
Soziale, wirtschaftliche und kulturelle Rechte sind zum Beispiel:
- Recht auf Arbeit
- Recht auf Wohnung
- Recht auf Bildung
- Recht auf Gesundheit
- Recht auf Erholung und Freizeit
- Recht auf Teilhabe am kulturellen Leben
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte mit allen 30 Artikeln im Originalwortlaut findest du der Seite OHCHR.
Drei herausragende Merkmale der Menschenrechte
Sie sind …
- universell: Die Menschenrechte gelten für alle Menschen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Religion oder Nationalität.
- unveräußerlich: Niemandem kann eines der Rechte entzogen werden.
- unteilbar: Die einzelnen Menschenrechte ergänzen sich und sind voneinander abhängig.
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist allerdings kein Gesetzestext. Die meisten Staaten haben aber die Menschenrechte in ihrer Verfassung verankert. In Österreich sind sie als Grundrechte in der Österreichischen Bundesverfassung festgeschrieben. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte war ein wesentlicher Ausgangspunkt in der weltweiten Anerkennung von grundlegenden Rechten für alle Menschen und ist der am häufigsten übersetzte Text der Welt. Seitdem wurden viele weitere Abkommen und Resolutionen festgelegt. Viele dieser Erklärungen fördern den Schutz spezieller Gruppen. Die Beseitigung von Diskriminierung und die Gleichbehandlung der Geschlechter ist zentrales Anliegen der „UN-Konvention zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau“. Auch die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen von 1989 enthält grundlegende Rechte speziell für Kinder und Jugendliche.
Krieg und Krisen gefährden die Menschenrechte
Schon in Friedenszeiten sind die Menschenrechte nicht überall auf der Welt durchsetzbar. In Zeiten von Kriegen und Krisen haben sie aber einen umso bedeutenderen Stellenwert. Im Laufe der Geschichte entstanden dazu zahlreiche Abkommen und Verträge, wie die Genfer Konvention oder die Haager Friedensabkommen. Das humanitäre Völkerrecht soll im Falle eines Krieges oder bewaffneten Konflikts den Schutz von Zivilpersonen gewährleisten sowie die Grenzen erlaubter Kriegsführung abstecken. Um die Einhaltung dieser Rechte zu überprüfen, wurde die „Internationale Humanitäre Ermittlungskommission“ gegründet, sie soll Verstöße und Verletzungen des humanitären Völkerrechts untersuchen und dokumentieren. Auch der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag untersucht schwere Menschenrechtsverstöße und Kriegsverbrechen.