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Wirtschaft geht uns alle an!

Von Häusern, Nahrung und Kleidung bis hin zu Handy, Kugelschreiber und Nagellack: Tag für Tag werden unzählige Dinge hergestellt, die wir Menschen brauchen oder einfach nur haben wollen. Nach ihrer Herstellung werden die Güter verteilt und verkauft. Alles zusammen bezeichnet man als „Wirtschaft“: also die Herstellung, den Verkauf, die Verteilung und den Verbrauch von Gütern.
Außerdem gehört der große Bereich der „Dienstleistungen“ zur Wirtschaft. Dienstleistungen sind Tätigkeiten, die jemand für jemand anderen leistet – zum Beispiel beim Friseur, im Hotel, in der Krankenpflege oder in der Bank.
Ein anderes Wort für Wirtschaft ist „Ökonomie“.

Mehr zu diesen verschiedenen Sektoren (Bereichen) der Wirtschaft findest du im Kapitel „Was die Wirtschaft alles schafft“.

Wirtschaften und Haushalten

Jede und jeder von uns wirtschaftet jeden Tag. Dies gilt auch dann, wenn du noch nicht arbeiten gehst und dein eigenes Geld verdienst. Wir alle brauchen und wünschen uns Dinge. Viele davon sind nicht jederzeit und ohne Gegenleistung zu bekommen. Also müssen wir alle nicht nur unser Geld, sondern auch unsere Zeit und unsere Fähigkeiten klug einteilen und überlegen, für welche Waren oder Aktivitäten wir sie einsetzen. Leider haben wir meist nicht unendlich viele von diesen „Ressourcen“ (Geld, Zeit, Fähigkeiten) zur Verfügung. Dementsprechend müssen wir damit „haushalten“, und uns zwischen „sparen“ und „ausgeben“ entscheiden.

Nachgefragt: Was sind private und öffentliche Haushalte?

Oft wirtschaften wir gemeinsam mit anderen, z.B. mit unseren Familien. „Private Haushalte“ sind wichtige Teile des Wirtschaftssystems. Ein privater Haushalt kann übrigens auch aus einer einzelnen Person bestehen. Neben solchen „privaten Haushalten“ spielt in der Wirtschaft auch der „öffentliche Haushalt“ eine wichtige Rolle. Damit sind die Einnahmen (z.B. Steuern) und Ausgaben (z.B. für Schulen und Verkehr) eines Landes, einer Stadt oder eines Bundeslandes gemeint. Das Finanzministerium erstellt hierfür einen Haushaltsplan, das so genannte Budget.

Arbeitsteilung

Vielleicht nähst du dir deine Kleidung selber oder gehörst zu den begeisterten BrotbäckerInnen. Aber: Woher kommen der Stoff und die Backzutaten? Viele Dinge, die wir in unserem Alltag verwenden, können wir nicht selber herstellen. Sie werden in verschiedenen Unternehmen erzeugt und kommen durch den Handel zu uns. Etwas möglichst rasch und in möglichst großer Menge zu produzieren, gelingt durch moderne Fabriken und durch Arbeitsteilung. Auch die Unternehmen selbst sind spezialisiert und können meist nicht alle Teile selber herstellen, die sie für ihre Produkte benötigen. Sie kaufen dann die verschiedenen Bestandteile wiederum bei anderen Firmen ein. Beispielsweise braucht eine Papierfabrik nicht nur Wasser, Holz- und Zellstoff, sondern auch Füll- und Hilfsstoffe wie Kreide, Farbstoffe, Kunstharze und Leim.

Von dem Geld, das Unternehmen verdienen, müssen sie einiges bezahlen: Sie entlohnen ihre MitarbeiterInnen, sie kaufen Dinge ein, um noch mehr zu produzieren, und sie müssen Abgaben an den Staat leisten (Steuern).
Wenn die Firma gut wirtschaftet, wird am Ende ein bisschen Geld übrig bleiben. Das ist der Gewinn.

Für die Firmen ist es wichtig, dass die Leute ihre Produkte kaufen und verbrauchen, also konsumieren. Wenn viel konsumiert wird, muss die Wirtschaft auch mehr produzieren. So bleibt der Wirtschaftskreislauf „in Schwung“.

Angebot und Nachfrage

Je mehr Menschen eine Ware haben wollen, desto mehr wird davon hergestellt: Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Werden Produkte von vielen Menschen nachgefragt, bieten in Folge viele Firmen diese an. Du kannst dir dann aussuchen, welches Produkt genau du haben willst. All das wirkt sich natürlich auch auf die Preise für die Produkte aus. Ein Kritikpunkt an diesem System ist, dass in der Konsumgesellschaft auch viel Unnötiges produziert und verbraucht wird.

Mehr über verschiedene Wirtschaftsformen erfährst du im Kapitel „Wir machen uns die Welt, wie es der Wirtschaft gefällt?“

Vom Ausgeben und Abgeben: Der Wirtschaftskreislauf

Die Wirtschaft funktioniert wie ein großer Kreislauf, in dem ständig Waren, Dienstleistungen und Geld getauscht werden.

Menschen (auch als „private Haushalte“ bezeichnet) gehen arbeiten und bekommen dafür Geld. Mit dem verdienten Geld kaufen sie Güter und Dienstleistungen des täglichen Lebens. Diese werden wiederum in unterschiedlichen Unternehmen hergestellt, wo Leute arbeiten und dafür ein Gehalt bekommen.

Die Menschen verwenden ihr Geld nicht nur, um Waren und Dienstleistungen zu kaufen. Mit einem Teil des Gehalts bzw. Lohns zahlen sie auch Steuern, also Abgaben an den Staat. Die Unternehmen müssen ebenso Steuern bezahlen.

Auch der Staat hat bestimmte Aufgaben im Wirtschaftskreislauf: Er legt Gesetze (z.B. das Arbeitsrecht) für die Unternehmen und privaten Haushalte fest, damit alles in geregelten Bahnen läuft. Außerdem stellt er den BürgerInnen eine Infrastruktur und soziale Dienstleistungen zur Verfügung: Mit den Steuern werden Straßen, Müllabfuhr, Krankenhäuser, öffentliche Schulen, Verkehrsmittel und noch vieles mehr bezahlt.

Der Staat ist außerdem selbst ein „Arbeitgeber“ – nämlich etwa für Lehrerpersonen, StandesbeamtInnen, PolizistInnen und andere Menschen in jenen Ämtern und Behörden, die ihr Gehalt vom Staat bekommen.
Übrigens kauft der Staat auch Waren und Dienstleistungen, und vergibt Aufträge an Unternehmen (z.B. Bauaufträge). Dabei muss er sich aber an ganz bestimmte Richtlinien halten.

Nachgefragt: Inwiefern gehören Banken zum Wirtschaftskreislauf?

Auch Banken spielen im Wirtschaftskreislauf eine wichtige Rolle. Manche Menschen sparen und lassen ihr Geld von der Bank verwalten. Die Bank zahlt ihnen dafür Zinsen. Auf der anderen Seite vergibt sie Kredite an private Haushalte und Unternehmen: Die Bank verleiht Geld, damit z.B. jemand ein Haus bauen oder eine Firma neue Maschinen anschaffen kann. Für solche Kredite verlangt die Bank Zinsen. Das bedeutet, dass ein höherer Betrag zurückgezahlt werden muss als der Betrag, der verliehen wurde. Auf diese Weise verdienen Banken Geld.

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gedruckt am: Sonntag, 22. Dezember 2024