Republik Österreich - Parlament Parlament Österreich - Parlament
DemokratieWEBstatt.at

Fair Play im Sport

Der Ball darf beim Fußball nicht mit der Hand gespielt werden, die Skiläuferin muss alle Tore korrekt passieren, der Kletterer darf nur die farbigen Griffe auf seiner Route verwenden – im Sport gibt es klare Regeln, ebenso wie beim Zusammenleben von Menschen in einem Staat. Obwohl SportlerInnen diese Regeln kennen, fällt es ihnen dennoch manchmal schwer, sie auch einzuhalten. Wenn man das Spiel oder das Rennen unbedingt gewinnen will, ist es verlockend, sich gegenüber den MitspielerInnen oder dem anderen Team einen Vorteil zu verschaffen. Oder wenn man in Rückstand liegt und die Spielzeit fast vorbei ist.

FairPlay bedeutet, dass alle SportlerInnen die gleichen Chancen haben sollen. Immer wieder gibt es SportlerInnen, die versuchen, sich unerlaubt einen Vorteil zu verschaffen. Das geschieht zum Beispiel dadurch, dass sie Medikamente zu sich nehmen, um schneller, stärker oder ausdauernder zu sein. Dann spricht man von Doping. Vor allem beim Langlauf oder im Radsport werden immer wieder SportlerInnen erwischt, die gedopt sind.

    Diego Armando Maradona erzielt bei der Fußball-WM 1986 im Spiel gegen England ein Tor mit der Hand („Die Hand Gottes“) © Wikipedia PD / El Gráfico
    Dopingmittel werden häufig als Medikamente oder mit Spritzen verabreicht. © Clipdealer / szefei

    Zum FairPlay gehört auch dazu, sich an die Spielregeln zu halten und seine MitspielerInnen zu respektieren, egal ob man gerade gewinnt oder verliert. Wenn man gewinnt, sollte man sich darüber freuen, ohne die anderen SpielerInnen zu provozieren. Wenn man verliert, sollte man den anderen SpielerInnen gratulieren, dass sie gewonnen haben. FairPlay heißt auch, eigene Fehler zuzugeben und Verständnis zu haben, wenn andere Fehler machen.

    Hier sind einige Tipps dafür, wie alle SpielerInnen zu einem fairen Spiel beitragen können:

    • Sich vor und nach dem Spiel die Hand geben.
    • Sich entschuldigen, wenn man ein Foul begangen hat.
    • Den gegnerischen SpielerInnen gratulieren, egal wie das Spiel ausgegangen ist.
    • Die eigenen MitspielerInnen aufmuntern, wenn sie einen Fehler gemacht haben.
    • Respektvoll miteinander umgehen.
    • Auf das Team und nicht nur auf die eigene Leistung achten.
    • Entscheidungen des Schiedsrichterteams akzeptieren.

    Beispiele für besondere FairPlay-Gesten im Sport:

    • Der dänische Fußballer Morten Wieghorst verschießt beim Spiel gegen den Iran absichtlich einen Elfmeter. Ein iranischer Spieler hatte den Ball vorher mit der Hand aufgenommen, weil er einen Pfiff aus dem Publikum als Pfiff des Schiedsrichters wahrgenommen hatte.
    • Die österreichische Biathletin Lisa Hauser überlässt ihrer Kollegin Vanessa Hinz während eines Weltcuprennens ihren Skistock, nachdem diese ihren eigenen Skistock bei einer unabsichtlichen Berührung mit ihr verloren hatte.
    • Die neuseeländische Läuferin Nikki Hamblin bricht ihr Rennen bei den Olympischen Spielen ab, um der gestürzten US-Amerikanerin Abbey D’Agostino zu helfen. Anschließend laufen die beiden gemeinsam ins Ziel.
    • Der griechische Eishockeyspieler Iashon Pahou erzielt in einem wichtigen Spiel kurz vor Schluss einen irregulären Treffer. Er weist den Schiedsrichter darauf hin, dass der Treffer nicht zählen darf, weil der Puck durch das Seitennetz ins Tor gegangen sei.
    • Die beiden russischen Seglerinnen Anastasia Guseva und Yana Stokolesova brechen ein Ausscheidungsrennen für die Olympischen Spiele ab und ändern ihren Kurs, um einem Mann zu helfen, der im stürmischen Meer zu ertrinken droht.

    https://www.demokratiewebstatt.at/thema/lebensbereiche/thema-politik-und-sport/was-hat-sport-mit-politik-zu-tun/fair-play-im-sport
    gedruckt am: Samstag, 21. Dezember 2024