Bei Welt- und Europameisterschaften versammeln sich Fußballfans auf öffentlichen Plätzen, um sich die Spiele „ihrer“ Mannschaft gemeinsam anzusehen. Dadurch entsteht ein „Wir-Gefühl“, das aber auch zu Ausgrenzung und Nationalismus führen kann.
Das „Public Viewing“ (deutsch: „öffentliches Anschauen“) von Fußballspielen hat in den letzten 15 Jahren auch in Österreich deutlich zugenommen. Ein Beispiel dafür war die Fußball-Europameisterschaft 2016, an der auch Österreich teilgenommen hat. (Anm.: Während der „EM 2020“ im Sommer 2021 fanden aufgrund der Covid-19-Pandemie nur kleinere „Public Viewings“ in Österreich statt.) Im Sommer 2016 gab es in Österreich zahlreiche öffentlichen Plätze, auf denen Fußballfans die Spiele der österreichischen Nationalmannschaft mitverfolgen konnten. Viele Fans trugen Fußball-Trikots, schwenkten österreichische Flaggen und waren in den Nationalfarben rot-weiß-rot bemalt. In österreichischen Zeitungen waren Schlagzeilen zu lesen wie „Wir fahren zur EM“ oder „Unsere Jungs wollen den ersten EM-Sieg“.
Diskutiert in Kleingruppen über folgende Fragen:
- Seid ihr schon einmal bei einem „Public Viewing“ eines Fußballspiels gewesen bzw. würdet ihr zu einem „Public Viewing“ hingehen?
- Wie geht es euch dabei, wenn ihr eine große Gruppe Fußballfans in der Öffentlichkeit seht, die Flaggen schwenken und Sprechchöre rufen?
- Warum bietet der Sport für viele Menschen eine gute Möglichkeit, um zu zeigen, wie stark man sich mit „seinem“ Land identifiziert?
- Wo seht ihr mögliche Gefahren dieses Patriotismus?
- Wo verläuft die Grenze zwischen Patriotismus und der Ausgrenzung von Menschen, die nicht zu dieser Gruppe gehören (z.B. Menschen aus anderen Ländern und Kulturen)?
- Welche Auswirkungen kann der Patriotismus im Sport auf die Politik haben?
Tauscht euch anschließend im Plenum über eure Antworten aus.
Zusatzaufgabe: Versucht gemeinsam ein Plakat mit Regeln zu erstellen, wie man sein Fußballteam anfeuern kann, ohne dabei andere Menschen auszugrenzen oder zu verletzten (Stichwort: FairPlay).