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Lehre und Beruf in Österreich

„Was möchtest du einmal werden?“ Eine Frage, die einem in jungen Jahren oft gestellt wird. Einfach zu beantworten, ist sie aber nicht. Schließlich gibt es zahlreiche Berufe und viele Ausbildungsmöglichkeiten. Ob Lehre mit oder ohne Matura, ob Studium oder Fachausbildung: Jeder Mensch hat andere Vorstellungen über den passenden Weg ins Berufsleben. 

Quelle: Statistik Austria, Grafik © Parlamentsdirektion / Paul Tucek

Diskussionsfrage: Vom Wunschtraum zum Traumjob

Kannst du dich noch an deinen ersten Berufswunsch erinnern? Ob Astronaut:in, Sänger:in oder Nobelpreisträger:in: Die Ideen aus Kindheitstagen bestimmen unsere spätere Berufswahl entscheidend mit. Welche Berufswünsche hattest du in der Kindheit und wie sehr haben sich deine Vorstellungen vom Traumberuf seither verändert? Mach eine Umfrage unter deinen Klassenkolleg:innen und diskutiert gemeinsam die Ergebnisse!

Für welchen Traumjob du dich auch immer entscheidest, der Weg dorthin führt über eine gute Ausbildung. Ein Großteil der Jugendlichen in Österreich wählt nach dem Pflichtschulabschluss eine Lehrausbildung oder besucht eine berufsbildende Schule mit oder ohne Matura.

Quelle: Statistik Austria, Grafik © Parlamentsdirektion / Paul Tucek

Auf den Punkt gebracht: Länderübergreifende Einteilung der Bildungs- und Ausbildungswege

Jedes Land hat andere Bildungsformen und Ausbildungsmöglichkeiten. Um sie miteinander zu vergleichen, wurde eine einheitliche Liste rstellt. Die Internationale Standardklassifikation im Bildungswesen (ISCED) ist in acht Bildungsstufen vom Kindergarten bis zur Universität unterteilt. Für die verschiedenen Berufsfelder gibt es ebenfalls eine länderübergreifende Einteilung, die Internationaler Standardklassifikation der Berufe (ISCO-08/ESCO). Sie ist in neun Berufsgruppen unterteilt. Dadurch können Bildungs- und Ausbildungswege weltweit leichter anerkannt werden.

Wo und was arbeiten die Menschen in Österreich?

Fast drei Viertel aller Beschäftigten in Österreich arbeiten im Dienstleistungsbereich, zum Beispiel als Verkäufer:innen in Geschäften, als Mitarbeiter:innen in Hotels und Restaurants oder im Gesundheits- und Kinderbetreuungsbereich. Ein Viertel der Beschäftigten ist in der Industrie tätig. Über 420.000 Menschen arbeiten im Agrarbereich auf Bauernhöfen und in Landwirtschaftsbetrieben. In Österreich gibt es außerdem über 150.000 Handwerksbetriebe von der Tischlerei bis zur Silberschmiede mit über 600.000 Mitarbeiter:innen.

Auf den Punkt gebracht: Berufe kennen kein Geschlecht

Immer noch entscheidet sich ein großer Teil junger Frauen und Männer für klassische „Frauen- und Männerberufe“. Pflege- und Betreuungsberufe werden vorwiegend von Frauen gewählt, während technische Berufe als „Männersache“ angesehen werden. Mittlerweile hat sich da aber viel getan. Beim Boys Day und Girls Day sowie zahlreichen anderen Berufsinformationsprogrammen können sich Mädchen und Burschen zu Berufsmöglichkeiten über Geschlechtergrenzen und Vorurteile hinweg, informieren.

Lehre als Weg in den Beruf

Im Jahr 2023 wurden 108.300 Lehrlinge in über 27.100 Lehrbetrieben ausgebildet. In Österreich gibt es über 200 anerkannte Lehrberufe. Die “Top 3-Liste“ der Lehrberufsbereiche hat sich in den letzten 20 Jahren kaum verändert: Die beliebtesten Lehrberufe von jungen Frauen sind Einzelhandels- oder Bürokauffrau und Friseurin Bei jungen Männern sind es Elektro- und Kraftfahrzeugtechnik, seit 2020 ist auch der Metalltechnikbereich zum beliebten Lehrberuf aufgerückt. Mehr über die verschiedenen Lehr- und Berufsfelder gibt's im Thema Arbeit und Beschäftigung.

Die Lehrausbildung ist ein gefragter Ausbildungsweg, jährlich schließen fast 40.000 Lehrlinge ihre Ausbildung ab. Allerdings bricht fast ein Fünftel der Lehrlinge ihre Ausbildung vorzeitig ab oder wechseln das Berufsfeld. Nach erfolgreichem Abschluss der Lehre arbeiten viele in ihrem Lehrbetrieb weiter. Das Gehalt beim Berufseinstieg hat sich im Laufe der Jahre kontinuierlich gesteigert, aktuell ist der Lehrberuf eine gute Basis für einen gut bezahlten Berufseinstieg, wobei es einen deutlichen Unterschied zwischen den Geschlechtern und den Berufsfeldern gibt.

Quelle & Grafik: Statistik Austria

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gedruckt am: Samstag, 21. Dezember 2024