Der Arbeitsmarkt ist kein Wochenmarkt und kein Geschäft, in das man hineinspazieren kann. Es gibt dort keine Verkaufsstände, Regale oder Einkaufkörbe. Trotzdem wird verhandelt, getauscht, gekauft und verkauft. Die Ware, um die sich alles dreht: die Arbeitskraft. Menschen brauchen Arbeit und Firmen suchen ArbeiterInnen. Verhandelt wird über Löhne bzw. Gehälter und über die Arbeitsbedingungen.
Die ArbeitgeberInnen sind in Verbänden organisiert, die dafür sorgen sollen, dass auf dem Arbeitsmarkt ihre Interessen berücksichtigt werden (Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung). Auch ArbeitnehmerInnen sind zu Gewerkschaften zusammengeschlossen und setzen sich gemeinsam für ihre Interessen und Rechte ein (Österreichischen Gewerkschaftsbund).
Mehr zu den Interessenvertretungen findest du im Thema „Politisches Handeln“.
Wie sind Gewerkschaften eigentlich entstanden?
Miteinander kann man mehr erreichen als alleine! Entstanden ist die Idee der Gewerkschaft mit dem Beginn der Industrialisierung Anfang des 19. Jahrhunderts. In den ersten Fabriken mussten die Menschen – Männer, Frauen und Kinder – unter schrecklichen Bedingungen schuften. Am Ende reichte das Geld oft trotzdem kaum zum Leben. Sie wurden krank und starben früh. Also taten sich die ArbeiterInnen zusammen und kämpften gemeinsam für menschenwürdige Arbeitsbedingungen und einen gerechten Lohn. Auch die Kinderarbeit sollte abgeschafft werden.
Im gemeinsamen Kampf entstanden die ersten Gewerkschaften, die im Laufe der Zeit viel erreicht haben. Faire Bezahlung, Jahresurlaub, der Acht-Stunden-Tag, die Fünf-Tage-Woche mit freiem Wochenende, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ... die heutigen Arbeitsbedingungen sind mit damals nicht vergleichbar.
Das kleine 1x1 der ArbeitnehmerInnen-Rechte
ArbeitnehmerInnen haben Rechte, die auch gesetzlich geregelt sind. Bei all diesen Rechten gelten, je nach Arbeitsvertrag, viele Regeln ... und viele Ausnahmen! Rat und Hilfe bei allen Fragen rund ums Arbeitsleben bekommt man bei der Arbeiterkammer.