Wichtige „Himmelsforscher“
Es gab und gibt Menschen, die durch ihre Ideen und Forschungen die Wissenschaft der Astronomie prägten und vorantrieben. Früher konnte das Weltall nur von der Erde aus beobachtet werden, mit Fernrohren, Teleskopen oder einfach mit den Augen. Seit dem Beginn der Raumfahrt in den 1950er Jahren haben wir zusätzlich Satelliten, Sonden und bemannte Flugobjekte zur Verfügung, um das Universum zu erkunden. Viele theoretische Annahmen konnten dadurch bestätigt und erweitert werden.
Für die Entwicklung der heutigen Astronomie waren folgende Himmelsforscher besonders wichtig:
Aristarchos von Samos (310 – 230 v. Chr., Griechenland)
schuf als erster ein Weltbild mit der Sonne als zentralem Gestirn (heliozentrisches Weltbild), fand aber nur beim Naturforscher Seleukos von Seleukia Zustimmung – die Idee geriet in Vergessenheit.
Ptolemäus (Ptolemaios) von Alexandria (ca. 100–160 n. Chr., Ägypten)
entwickelte das geozentrische Weltbild (auch ptolemäisches Weltbild) mit der Erde als Zentrum des Universums.
Nikolaus Kopernikus, Niklas Koppernigk (1473–1543, Deutschland)
entdeckte durch Mondbeobachtungen die Fehlerhaftigkeit des geozentrischen Weltbilds und stellte 1543 das heliozentrische Modell vor.
Giordano Bruno (1548–1600, Italien)
war Verfechter des heliozentrischen Weltbilds, er geht von der Unendlichkeit des Weltalls mit unendlich vielen Sonnen, Planeten und auch Lebewesen aus. Diese Meinung war gegen die damalige Ansicht der katholischen Kirche gerichtet, die Mensch und Erde im Zentrum sah. Er wurde für seine Ideen verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Johannes Kepler (1571–1630, Deutschland)
erkannte in den Bewegungen der Planeten Gesetzmäßigkeiten und festigte damit das heliozentrische Weltbild. Die von ihm entwickelten Keplerschen Gesetze sind Grundsteine der Astronomie.
Galileo Galilei (1564–1642, Italien)
entdeckte, indem er ein Fernrohr zur Himmelsbeobachtung benutzte, unter anderem die vier hellsten Jupitermonde sowie Einzelheiten auf der Mondoberfläche. Er vertrat das von der katholischen Kirche als Ketzerei verbotene heliozentrische Weltbild, wurde gefoltert und entging dem Tod, indem er seinen Theorien abschwor. Beim Verlassen des Gerichts soll er jedoch den berühmten Satz „…und sie (die Erde) bewegt sich doch…“ gemurmelt haben.
Isaac Newton (1643–1727, England)
konnte durch das von ihm erstellte Gravitationsgesetz (Gravitation = Schwerkraft) die Bewegungen der Planeten erstmals schlüssig erklären.
Henry Norris Russell (1877–1957, USA)
stellte einen Zusammenhang von Farbe, Größe und Zustand eines Sterns im berühmten „Herzsprung-Russel Diagramm“ dar. Er konnte damit Entwicklungsreihen von Sonnen, sozusagen von der Jugend bis zum Alter, belegen.
Albert Einstein (1879–1955, Deutschland, USA)
veröffentlichte mit seiner „Allgemeinen Relativitätstheorie“ revolutionäre und grundlegende Überlegungen zum „Funktionieren“ des Universums.
Edwin Powell Hubble (1889–1953)
maß die Entfernung zu anderen Galaxien und stellte fest, dass sie sich alle voneinander entfernen.
Georges Edouard Lemaître (1894–1966, Belgien)
stellte die Idee auf, dass sich das Universum aus einem „Uratom“ (auch „kosmisches Ei“) entwickelt habe und gilt als Begründer der Urknall-Theorie.
Hans Albrecht Bethe (1906–2005, Deutschland, USA) und Carl Friedrich von Weizsäcker (1912–2007, Deutschland) konnten die Energie (Licht, Wärme etc.) der Sterne durch Kernreaktion im Inneren dieser Sonnen erklären.