Lichtverschmutzung
Kannst du dich an eine Situation erinnern, in der es in deiner Umgebung vollkommen dunkel war? Das ist schwierig, denn künstliches Licht ist, gerade in der Stadt, nicht mehr wegzudenken. Sobald es dunkel wird, schalten sich die Straßenlaternen ein. Im Winter schlendern wir durch die Straßen und alle Schaufenster sind beleuchtet. Wir fühlen uns sicher, wenn die Lichter eingeschalten sind und unsere Umgebung beleuchtet ist.
Zu viel Licht kann aber auch zu Problemen führen. Besonders in den Städten ist künstliches Licht praktisch überall zu finden. ExpertInnen sprechen dann von Lichtverschmutzung. Das bedeutet, dass der Nachthimmel durch künstliches Licht erleuchtet wird. (Eine interaktive Karte hierzu.) Das hat Auswirkungen auf uns Menschen und auf die Tierwelt.
(K)ein klarer Sternenhimmel
Blickst du am Abend oder in der Nacht manchmal in den Himmel und versuchst, die Sterne zu zählen? Das ist praktisch unmöglich, denn es sind einfach zu viele. Wenn du in Wien am Abend in den Himmel blickst, ist es aber gar nicht mehr unmöglich, alle Sterne zu zählen. Durch die starke Lichtverschmutzung sieht man in Wien nicht mehr so viele Sterne am Himmel. Es kommt aber auch darauf an, wo man sich genau befindet: Am Stadtrand von Wien kann man bis zu 6000 Sterne entdecken, in der Stadtmitte hingegen nur noch 130 Sterne.
Auswirkungen auf Körper und Geist
Das künstliche Licht hat aber auch Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Wir alle kennen das: Vor dem Schlafen schicken wir noch schnell die letzten Nachrichten von unserem Smartphone ab, oder wir schlafen bei laufendem Fernseher ein. Das beeinflusst unseren Schlaf massiv. Durch den hohen Blaulichtanteil auf den Bildschirmen bei Tablets, Fernsehern oder Smartphones gerät unser Tag- und Nacht-Rhythmus durcheinander. Schaust du im Bett noch deine Lieblingsserie auf dem Tablet, glaubt dein Körper aufgrund der Helligkeit, dass es noch Tag ist und schüttet das Schlafhormon Melatonin nicht aus. Die Folgen davon sind, dass du schlechter einschlafen und durchschlafen kannst.
Negative Folgen für die Tierwelt
Auch für Tiere ist das künstliche Licht ein Problem. Insekten werden von Licht angezogen und sind dann im Lichtkegel wie gefangen. Das führt dazu, dass viele Insekten sterben. Wie bei den Menschen verschiebt sich auch bei Tieren der Hormonhaushalt, wodurch es zu Entwicklungsstörungen oder Problemen bei der Nahrungsaufnahme kommen kann. Für Zugvögel erschwert sich die Orientierung durch das Licht, da auch sie vom Licht angezogen werden.
Die Idee der Sternenparks
Viele Staaten erkennen, dass die zunehmenden Lichtquellen Probleme verursachen können und stellen deshalb bestimmte Gebiete unter Schutz. Diese Gebiete werden Sternenparks genannt. In diesen Parks sollen alle Lichtquellen möglichst gering gehalten oder ganz vermieden werden. Das ist sowohl für den Naturschutz als auch für die Astronomie, das ist die Wissenschaft von Sternen und Planeten, von großer Bedeutung. In Oberösterreich entsteht derzeit ein Park zwischen Attersee und Traunsee. Europaweit gibt es 14 Sternenparks.