Was ist Umweltschutz? Auf den ersten Blick klingt die Frage ganz einfach. Es geht um unsere Erde, es geht um die Natur. Aber zu Umweltschutz gehört noch sehr viel mehr dazu. Das T-Shirt, das dir deine Oma schenkt, der Schokoriegel, den du dir kaufst, die tägliche Fahrt zur Schule im Auto deiner Eltern – all das hat mit Umweltschutz zu tun.
Umweltschutz – Mehr als du denkst!
Diskussionsfrage: Was hat der Kauf eines Schokoriegels oder die Fahrt mit dem Auto in die Schule mit Umweltschutz zu tun? Diskutiere gemeinsam mit deinen Eltern oder deinen FreundInnen.
Bei jeder Autofahrt werden Abgase und Schadstoffe freigesetzt. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Luftqualität. Aber auch der Bau von Straßen und die Produktion von Autos sind für die Umwelt schädlich.
Beim Schokoriegel ist es ein bisschen anders: Das Essen eines Schokoriegels hat zwar keine direkten Auswirkungen auf die Umwelt. Aber der Schokoriegel muss ja produziert werden! Alle Zutaten müssen geerntet, in die Fabrik gefahren und erzeugt werden. Das alles verbraucht viele Ressourcen. Nach dem Essen entsorgst du die Verpackung, es fällt also Müll an.
Wir merken also: Auch scheinbar kleine und alltägliche Dinge haben mit Umweltschutz zu tun!
Auf den Punkt gebracht: Unter Umweltschutz verstehen wir alle Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und der Menschen. Dazu gehören auch die Fragen, wie Pflanzen, Wälder und Tiere geschützt werden und wie wir eine gute Luft- und Wasserqualität sicherstellen können.
Du siehst, das Thema Umweltschutz ist sehr weitläufig und befasst sich mit ganz verschiedenen Bereichen. Auf der DemokratieWEBstatt findest du dazu einige Themen, die sich mit dem Thema Umweltschutz auseinandersetzen, zum Beispiel „Landwirtschaft einst und jetzt“, „Wasser marsch“, „Abfall und Müll“ sowie „Haben Tiere Rechte?“ und „Gesundheit und Ernährung“.
Umweltschutz ist nicht gleich Naturschutz
Stell dir folgende Situation vor: In der Nähe deines Heimatorts soll ein großes Wasserkraftwerk gebaut werden. Dieses Wasserkraftwerk soll so viel Energie erzeugen, dass dadurch dein Heimatort mit Strom versorgt werden kann. Klingt doch nicht schlecht, oder?
Wasserkraft zählt zu den erneuerbaren Energien. Ist sie deshalb aber auch gut für den Naturschutz? Die Antwort auf diese Frage ist leider nicht so einfach.
Ein großes Wasserkraftwerk braucht sehr viel Platz. Durch das Stauen des Flusses verlieren Fische und andere Tiere ihren natürlichen Lebensraum und sehr viele Pflanzen und Bäume werden durch das aufgestaute Wasser überschwemmt. Oft müssen sogar Menschen ihre Dörfer und Wohnorte wegen des Wasserkraftwerkes verlassen. In Ägypten wurden zum Beispiel ein ganzer Felsentempel aus dem 13. Jahrhundert v. Chr. in Stücke geschnitten und 64 Meter höher wieder aufgebaut. Durch das Wasserkraftwerk wird ein ganzes Ökosystem, also das Miteinander von Lebewesen und Lebensraum, durcheinandergewirbelt. Ohne Wasser trocknet das ursprüngliche Flussbett unter dem Kraftwerk aus, während es am neuen Seeufer durch das gestaute Wasser zu Erdrutschen kommen kann. Du siehst also: Was für den Umweltschutz gut ist, kann für den Naturschutz schädlich sein.
Nachgefragt: Wo steht das weltweit größte Wasserkraftwerk?
Das größte Wasserkraftwerk ist der Drei-Schluchten-Damm in China. Das Kraftwerk ist 185 Meter hoch, und liefert so viel Energie wie 16 Atomkraftwerke. Die Staumauer ist über zwei Kilometer lang, der See misst 600 Kilometer Länge. Das ist so lang, als ob du einmal quer durch ganz Österreich fahren würdest. Für dieses gigantische Projekt wurden 1,2 Millionen Menschen umgesiedelt.