Bankräuber im Wilden Westen hatten es leicht, da lagen die Nuggets der Goldgräber im Tresor der Bank, den man dann knacken konnte. Heute, 120 Jahre später, schaut das anders aus: Das Geld, das wir zur Bank tragen, bleibt nicht dort, die Bank „lässt es arbeiten“. Das heißt, dass die Bank das meiste Geld an Firmen weitergibt bzw. damit auch Grundstücke und Gebäude (sogenannte Immobilien) kauft. Wenn die Firma erfolgreich ist, erhält die Bank schließlich mehr Geld zurück.
Da das Geld einer Bank nun zum Großteil in Firmen aus dem In- und Ausland angelegt ist, schließt die Bank einen Vertrag mit einer anderen Bank ab, die ihr Geld leiht, falls plötzlich alle Sparer:innen ihr Geld zurück haben wollen. Die andere Bank macht das genauso und so spannt sich ein Netz an Rückversicherungen über das ganze Bankensystem auf der Welt. Jede Bank ist dadurch mit den anderen Banken verbunden, und niemand kann mehr genau sagen, wo sich das eingezahlte Geld eigentlich gerade befindet.
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Zahlen mit Plastikkarten
Schon im 19. Jahrhundert begannen Geschäfte oder Restaurants in den USA Kundenkreditkarten an ihre Kund:innen auszugeben, mit denen man in ihrem Betrieb auf Kredit zahlen (also Schulden machen und später zurückzahlen) konnte. Ab den 1950er Jahren konnte man als Mitglied eines Kreditkarten-Clubs erstmals im In- und Ausland bezahlen. Heute kann man Kreditkarten über Clubs, Banken oder über das Internet beziehen und damit weltweit bezahlen; viele Einkäufe im Internet werden auch über Kreditkarten beglichen. Der Vorteil an Kreditkarten ist, dass man kein Bargeld mitbringen muss, sondern nur eine kleine Plastikkarte.
Die Idee einer weltweiten Währung
Wenn du mal nach England gefahren bist, hast du es wahrscheinlich selbst erlebt: Plötzlich musstest du von Euro in Pfund umrechnen!
Mittlerweile ist es durch die Einführung des Euro als Gemeinschaftswährung der EU natürlich nicht mehr so häufig, dass man die Währung wechseln muss, wenn man in den Urlaub fährt.
Auch wenn der Euro und vor allem der Dollar als sogenannte „Leitwährungen“ international bedeutende Währungen sind und für das derzeitige Weltwährungssystem eine wichtige Rolle spielen: Weltweit gibt es immer noch über 160 verschiedene Währungen.
Gerade in Zusammenhang mit der Globalisierung scheint es naheliegend, dass es eine gemeinsame, weltweit gültige Währung gibt, also eine Weltwährung. Dies wäre nicht nur für Privatpersonen praktisch, sondern womöglich auch für Unternehmen interessant, die internationale Handelsbeziehungen haben und etwa in anderen Ländern Geld investieren wollen.
Einige Ökonom:innen meinen, mit einer Weltwährung wäre der globale Handel einfacher und effizienter. Befürworter:innen sagen, die Weltwährung hätte insgesamt Vorteile für die wirtschaftliche Entwicklung der Länder und würde dabei helfen, globale Ungleichgewichte abzubauen.
Kryptowährungen
Die Idee einer Weltwährung ist nicht neu. Bereits bei den Überlegungen, wie das Währungssystem nach dem Zweiten Weltkrieg aussehen sollte, gab es Pläne für eine Weltwährung.
Heutzutage sehen auch einige die sogenannten Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum etc. als mögliche künftige Weltwährungen an.
Unter Expert:innen ist es jedenfalls sehr umstritten, ob die Einführung einer Weltwährung wirklich machbar und auch sinnvoll wäre. Auch politisch gibt es derzeit auch wenige Bestrebungen in diese Richtung. Zumindest in nächster Zukunft ist also wohl nicht damit zu rechnen, dass es zu einer Umstellung auf ein Weltwährungssystem kommt.