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Arbeitspaket für den Unterricht zum Thema „Flucht, Migration und Integration“ (barrierefrei)

Arbeitsblatt Nr. 1: Migrationsgeschichten

Ab der 6./7. Schulstufe

Beschreibung: Die SchülerInnen überlegen, ob sie Beispiele für Migrationsgeschichten in der eigenen Familie bzw. im Bekanntenkreis kennen und recherchieren anschließend dazu.

Zielsetzung: Durch das Nachdenken und Recherchieren über Migration im Verwandten- und Bekanntenkreis soll ein persönlicher Bezug zum Thema hergestellt werden. Darüber hinaus soll aufgezeigt werden, dass Vielfalt eine Gemeinschaft bereichern kann.

 

Bilder von Flucht und Migration in verschiedenen Medien wirken oft weit entfernt von der eigenen Lebenssituation. Was hat Migration mit mir zu tun? Wer ist ein Migrantin, ein Migrant?

Die SchülerInnen reflektieren die eigene Migrationserfahrung und recherchieren als Hausübung, ob Menschen aus ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis Migrationserfahrung haben. Dazu befragen sie ihre Eltern, Verwandten oder Großeltern. Auch Umzug innerhalb Österreichs wird dazu gezählt (Binnenmigration).

In einem zweiten Schritt gestalten die SchülerInnen zu der von ihnen recherchierten Migrationsgeschichte ein Plakat. Mögliche Gestaltungselemente sind eine Landkarte mit der Route der Wanderung, Informationen über die damalige Situation im Herkunfts- und Aufnahmeland bzw. Herkunfts- und Aufnahmeort oder mögliche Gründe für eine Auswanderung.

Abschließend stellen die SchülerInnen ihre Plakate im Plenum vor.

Gesprächs-Input: Hat sich das eigene Bild über MigrantInnen verändert, wenn Verwandte oder Bekannte selber davon betroffen waren bzw. sind?

Vielfalt bereichert

Anhand der Plakate in der Klasse wird besprochen, dass durch die unterschiedlichen Lebensgeschichten und Hintergründe ein buntes Spektrum an Wissen und Erfahrungen entsteht.

  • Gibt es „Spuren“ der Migration eurer Verwandten und Bekannten in deinem Alltag? Bsp.: Besondere sprachliche Ausdrücke und Redewendungen, Traditionen z.B. an Festtagen, Lieder, Geschichten, Gegenstände, mit denen du aufgewachsen bist, etc.

 

Wichtig: Die SchülerInnen sollen nicht nach Zugehörigkeiten „kategorisiert“ werden, sondern es geht darum, zu zeigen, welche Vielfalt in der Klasse vorhanden ist. Gegenüber dieser Vielfalt soll eine positive, wertschätzende Haltung vermittelt werden.

Arbeitsblatt Nr. 2: Einheit oder Vielfalt? – Wer gehört zusammen?

​​​​Beschreibung: Die SchülerInnen ordnen eine Gruppe von Menschen nach verschiedenen Kriterien. Die Ordnungskriterien werden von den SchülerInnen selber erstellt.

Zielsetzung: Die SchülerInnen sollen erkennen, dass Gruppen nicht (nur) einheitlich, sondern vielfältig sind. Gemeinsamkeiten und Unterschiede ergeben jeweils verschiedene Gruppierungen und „verbinden“ unterschiedliche Menschen.

 

So viele unterschiedliche Menschen! Was haben die wohl gemeinsam? Wer gehört hier zusammen? Kannst du sie ordnen?

Die SchülerInnen bilden Kleingruppen zu 3-4 Personen; jede Gruppe erhält eine Kopie des Bildes unten. (Hinweis: Ideal sind in diesem Fall farbige Kopien!) Die einzelnen Bilder werden ausgeschnitten.
JedeR SchülerIn versucht nun, die Figuren auf dem Bild nach einem Kriterium in Gruppen einzuteilen: Wer gehört (für dich) zusammen?
Die MitschülerInnen aus der Kleingruppe müssen erraten, nach welchem Kriterium geordnet wurde. Dann ist die/der Nächste an der Reihe.

Wichtig: Die Ordnungskriterien, die gefunden werden, sind alle gültig! Es gibt nicht „besser“ oder „schlechter“.

Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede habt ihr gefunden?

Im Plenum werden die verschiedenen Ordnungskriterien gesammelt und auf der Tafel aufgeschrieben. Es wird besprochen, wie es den SchülerInnen mit dem Ordnen ergangen ist:

  • Welches Kriterium ist den SchülerInnen spontan eingefallen? Welche Gruppierungen sind entstanden?
  • Wie viele verschiedene Möglichkeiten, die Figuren des Bildes zu ordnen, wurden gefunden? Wie wäre das wohl bei einer realen Gruppe (z.B. Klasse)?
  • Was ist den SchülerInnen aufgefallen? Gab es Überraschungsmomente?
  • War die Zuordnung immer ganz einfach und eindeutig möglich?

 

Welche Merkmale sind im Zusammenleben wichtig?

Diskussion: Die SchülerInnen sollen diskutieren, ob und inwiefern die gefundenen Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Zusammenleben von Menschen bedeutsam sein können: Welche Rolle spielen Hautfarbe, Bekleidung, Kopfbedeckung, „Stil“, Alter, …?

Intervention: LehrerIn ordnet die Figuren (beliebig) nach einem Merkmal, das nicht sichtbar ist (z.B. „Ist am Land aufgewachsen – Ist in der Stadt aufgewachsen“). Die SchülerInnen sollen herausfinden, wonach geordnet wurde.

Die „Irritation“, die möglicherweise entsteht, weil die SchülerInnen kein gemeinsames Kriterium sehen können, ist bewusst und kann als weitere Diskussionsanregung genutzt werden:

  • Wie bedeutsam sind äußerliche Unterschiede und Gemeinsamkeiten?
  • Was kann Menschen, die „auf den ersten Blick“ ganz unterschiedlich sind, verbinden?

 

Arbeitsblatt Nr. 3: Wer löst das Kreuzworträtsel?

​​​​​Beschreibung: Kreuzworträtsel rund um den Themenkreis „Flucht, Migration und Integration“

Zielsetzung: Die SchülerInnen beschäftigen sich spielerisch mit einigen zentralen Begriffen in Zusammenhang mit dem Thema „Flucht, Migration und Integration“. Die Übung kann gut als kurze Wiederholung eingesetzt werden.

 

Wie nennt man die Eingliederung in eine Gruppe? Was bedeutet Asyl? Und wie bezeichnet man eine Fülle von verschiedenen Kulturen und Sprachen?

Die SchülerInnen versuchen zuerst, das Kreuzworträtsel eigenständig zu lösen. Danach besprechen sie ihre Lösungsvorschläge in Kleingruppen von 3 bis 4 SchülerInnen und ergänzen gegebenenfalls ihre Lösungen.

Zusatzaufgabe: Eine Gruppe von SchülerInnen denkt sich ein eigenes Kreuzworträtsel zum Thema „Flucht, Migration und Integration“ aus, die andere Gruppe der SchülerInnen versucht es anschließend zu lösen.

https://www.demokratiewebstatt.at/thema/thema-flucht-migration-und-integration/unterrichtsmaterialien-und-e-book/arbeitspaket-fuer-den-unterricht
gedruckt am: Freitag, 26. April 2024