Psychische Erkrankungen sind weit verbreitet, aber weniger sichtbar als andere Krankheiten. Vielen Menschen, ob Betroffenen oder Angehörigen, fällt es schwer, darüber zu sprechen.
In Österreich ist jeder fünfte Mensch innerhalb eines Jahres von einer psychischen Erkrankung betroffen. Die SchülerInnen schauen sich gemeinsam das folgende Video an.
https://www.youtube.com/watch?time_continue=112&v=HOccakicRg4&feature=emb_logo
Bildet Zweiergruppen. Die SchülerInnen überlegen sich Antworten auf folgende Fragen:
- Wie beschreibt das Mädchen im Video seine Situation? Was ist für sie das Schlimmste?
- Was würdest du dich verhalten, wenn du merkst, dass eine Freundin/ein Freund sich in einer solchen Situation befindet?
- Hast du auch schon einmal anderen Menschen etwas vorgespielt, um nicht zu zeigen, wie es dir wirklich geht?
- Warum glaubst du, dass es vielen Menschen schwerfällt, über psychische Erkrankungen zu sprechen?
Anschließend tragen die SchülerInnen im Plenum ihre Antworten vor. Als Abschluss tauschen sie sich darüber aus, welche Organisationen sie kennen, die Jugendliche bei psychischen Problemen oder Erkrankungen unterstützen.
Hier gibt es eine kurze Auflistung von Anlaufstellen für Kinder und Jugendliche, die sich in schwierigen psychischen Situationen befinden:
- Rat auf Draht – Unter der Telefonnummer 147 erhalten Kinder und Jugendliche in schwierigen Situationen eine kostenlose Beratung.
- Bittelebe – Diese Plattform bietet Unterstützung für Jugendliche mit Suizidgedanken.
- Verrückte Kindheit – Diese Plattform richtet sich an junge Menschen, deren Eltern von einer psychischen Erkrankung betroffen sind.
Zusatzaufgabe für 9./ 10. Schulstufe
Der Comic-Autor Matthew Johnstone hat ein Buch über seine Depressionen verfasst. Der Titel des Buchs lautet: „Mein schwarzer Hund – Wie ich meine Depression an die Leine legte“.
Johnstone vergleicht die Psyche mit „einem bisweilen ungezogenen Hund. Sie braucht Verständnis, Disziplin, Übung, Geduld und natürlich Mitgefühl und Liebe“.
Die SchülerInnen diskutieren in Kleingruppen über folgende Fragen:
- Warum vergleicht Johnstone die Depression mit einem schwarzen Hund, den er „an die Leine legte“? Welche Gemeinsamkeiten und Parallelen siehst du? (Stichworte: Dunkelheit; Unberechenbarkeit; aber auch „die Kontrolle über etwas haben“; Selbstbestimmung)
- Stell dir einen ungezogenen Hund vor, der manchmal vorausläuft und dann wieder zurückbleibt: Was könnte das im Zusammenhang mit Depressionen bedeuten?
- Was könnte deiner Meinung nach helfen, um „die Depression an die Leine zu legen“?
Die SchülerInnen versammeln sich im Plenum und präsentieren ihre Ergebnisse. Zum Abschluss diskutieren sie über die Frage, welche Vor- und Nachtteile es bietet, die Depression mit der Metapher des schwarzen Hundes zu beschreiben.