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Geschichte des Frauenwahlrechts

Mit dem langen Ausschluss von Frauen aus dem Fußball ist es ganz ähnlich wie mit dem Jahrhunderte langen Ausschluss von Frauen aus der politischen Mitbestimmung.
Auch wenn es für uns heute undenkbar erscheint: Frauen dürfen in Österreich erst seit 1918 uneingeschränkt an allen demokratischen Wahlen teilnehmen!

Frauen hatten aber bereits lange vorher ihr Recht auf politische Mitbestimmung gefordert. Schon im 18. Jahrhundert verlangten einzelne Frauen mehr Mitbestimmungsrechte. Im 19. Jahrhundert bildete sich in vielen Ländern eine Frauenwahlrechtsbewegung, die aktiv für ihr Recht auf Mitbestimmung kämpfte. Die beteiligten Frauen wurden “Suffragetten“ genannt. Dieser Begriff leitet sich vom lateinischen  Wort “suffragium“ ab, das “Abstimmung“ bedeutet. Der politische Druck, den die Proteste der Frauenwahlrechtsbewegung erzeugten, und die zunehmende Demokratisierung führten in vielen Ländern zur Einführung des allgemeinen Wahlrechts für Frauen.

Das erste Land, in dem Frauen ein allgemeines und uneingeschränktes Wahlrecht erhielten, war Südaustralien im Jahr 1894. In Europa dauerte es viel  länger. Die Schweiz war dann der letzte europäische Staat, in dem alle Frauen an allen Wahlen teilnehmen durften. Das war erst 1971.

Aber auch noch heute gibt es Staaten, in denen Frauen keine oder nur eingeschränkte politische Mitbestimmungsrechte haben. Dazu gehören zum Beispiel Saudi Arabien, Buthan und Brunei.

Mit der Einführung des allgemeinen Wahlrechts zogen auch die ersten Frauen als Abgeordnete in den Nationalrat ein. 1919 gab es acht Frauen unter insgesamt 159 Abgeordneten. Heute sind 65 Frauen im Nationalrat vertreten. Das sind ungefähr 34 Prozent. (Stand: 16.07.2018)
Vom 2. September 2014 bis zum 9. November 2017 hatte Doris Bures das Amt der Präsidentin des Nationalrates inne. Sie folgte auf Barbara Prammer, die als erste Frau in der österreichischen Geschichte dieses Amt von 30. Oktober 2006 bis 2. August 2014 bekleidete.

https://www.demokratiewebstatt.at/thema/fussball/warum-spielen-keine-frauen-bei-der-wm-2018/frauenwahlrecht-frauenfussball-in-der-politik
gedruckt am: Samstag, 23. November 2024