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Feste, Zeichen und Rituale – so entsteht Gemeinschaft

Egal ob man ein Gebet spricht, meditiert oder sich mit Gott wie mit einem Freund unterhält – fest steht, jeder und jede sollte für sich entscheiden können, woran er oder sie glaubt und wie er oder sie diesen Glauben zum Ausdruck bringen möchte. Religion und Glaube sind eine ganz persönliche und private Angelegenheit.

Religion und Glaube sind aber auch etwas, das man gemeinsam leben kann.

Für viele religiöse Menschen ist es auch schön, den Glauben gemeinsam zu leben, z.B. zu beten oder über den Glauben zu reden.

In den meisten Religionen gibt es Feste, bei denen gemeinsam gefeiert wird. Oft gibt es Geschenke, gutes Essen, und man zelebriert den Glauben mit der Familie und der Verwandtschaft, mit Freunden oder anderen gläubigen Menschen.

Durch einen gemeinsamen Glauben, gemeinsame Feste und Rituale entstehen Gemeinschaften. In diesen kann sich ein starker Zusammenhalt zwischen den Menschen entwickeln, wo man sich gegenseitig Halt und Unterstützung gibt.

Für diesen gemeinsam gelebten Glauben spielen religiöse Stätten (Gebäude, Orte), Rituale (z.B. Feiertage, Feste) und religiöse Symbole eine große Rolle.

Moschee
Eine Moschee ist das Gebetshaus für Menschen islamischen Glaubens. Ein Gebet in der Moschee gilt für MuslimInnen als wertvoller als ein Gebet allein zu Hause. Es gibt eigene Moscheen, in denen das besonders bedeutsame Freitagsgebet mitsamt der zentralen Freitagspredigt stattfinden („Freitagsmoscheen“).

Die Sultan Ahmed Moschee in Istanbul (Im Bild) wurde 1616 eröffnet und hat sechs Minarette. Sie wird wegen ihrer blau-weißen Fliesen auch „Blaue Moschee“ genannt.

Synagoge
Das Gotteshaus der jüdischen Menschen heißt Synagoge. Hier finden der Gottesdienst und das Gebet statt. Dazu müssen mindestens zehn erwachsene Männer anwesend sein. Ein Rabbiner verbreitet dort die Lehren des jüdischen Glaubens.

Der Stadttempel (im Bild) ist die Hauptsynagoge Wiens. Er wurde 1826 eröffnet. Weil er eng mit den Nachbarhäusern verbaut war, wurde er bei den Novemberpogromen 1938 im Inneren zerstört, blieb aber als Gebäude erhalten.

Kirchen

Kirchen sind die Gotteshäuser für Gebet und Gottesdienst der Christen. Das Wort Kirche kommt aus dem Griechischen „kyriake“ und bedeutet so viel wie „dem Herrn gehörend“.

Die römisch-katholischen Kirchen und die evangelischen Kirchen unterscheiden sich meist in ihrer Ausstattung. Während die evangelischen (v.a. die reformierten) eher sparsam ausgestattet sind, sind römisch-katholische oft reich verziert.

Zeugen Jehovas: Abendmahl

Das Abendmahl ist die einzige religiöse Feier der Zeugen Jehovas. Bei der Feier geht es darum, sich an Jesus Christus zu erinnern und Dankbarkeit für seine Opfer zu zeigen. Der Termin hängt vom jüdischen Mondkalender ab, so dass sich der Feiertag jedes Jahr etwas verschiebt.

Orthodoxes Christentum: Weihnachten

Die russisch-orthodoxe und die serbisch-orthodoxe Kirche feiern Weihnachten am 6./7. Jänner, weil sie sich nicht am gregorianischen Kalender, sondern nach dem julianischen Kalender orientieren.

Buddhismus: Vesakh-Fest

Vesakh ist das wichtigste Fest im Buddhismus. An diesem Tag wird der Geburtstag Siddharta Guatamas gefeiert, seine Erleuchtung unter einem Feigenbaum und der Eingang Buddhas in das Nirwana.

Viele buddhistische Festdaten richten sich nach dem Mondkalender. Ein genaues Datum im Voraus zu nennen ist schwer, auch weil die Feste je nach Tradition und Kulturkreis an verschiedenen Tagen gefeiert werden.

Der Stern der Bahai

Der Stern mit neun Zacken ist das meist verwendete Glaubenssymbol der Bahai. Die Zahl Neun steht unter anderem für Perfektion und wird als heilig verehrt.
Die Religion der Bahai ist etwa 150 Jahre alt. Ihr Stifter Baha’ullah verkündete sie erstmals 1863 im Iran.

OM

Das Symbol OM (auch „AUM“) ist das Symbol eines Klanges. Die Silbe OM gilt bei Hindus, Jainas und Buddhisten als heilig. Nach hinduistischem Glauben ist aus den Vibrationen des Ur-Klanges „OM“ das Universum entstanden. OM steht für das Leben, das Werden und das Vergehen. Der Klang soll den Menschen helfen, sich mit der göttlichen Kraft zu verbinden und inneren Frieden zu finden.

Kahnda

Das Symbol der Sikh, Khanda, steht für drei Waffen: Ein doppelschneidiges Schwert (in der Mitte) – dieses trennt Gut und Böse; ein Wurfring– dieser symbolisiert, dass Gott ohne Anfang und Ende ist; zwei Schwerter – sie stehen für die weltliche und spirituelle Autorität.
Die Religion der Sikh wurde in Nordindien gegründet. Sikh glauben an einen Gott (monotheistische Religion). Die wichtigsten Grundsätze des Religionsgründers Guru Nanak lauten „arbeite“, „bete“ und „teile“.

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gedruckt am: Freitag, 15. März 2024