Aus alt mach neu! Recycling ist die Aufbereitung und Wiederverwendung von Abfällen für neue Produkte. Die Idee der Wiederverwertung ist nicht neu! Schon bei den alten Römern wurden Altmetalle eingeschmolzen und vielerorts zogen Lumpen- und Schrotthändler durch die Straßen, um alte Töpfe oder kaputte Kleider zu sammeln. Aber wozu macht man das eigentlich?
Tagtäglich verwenden wir viele verschiedene Rohstoffe, wie zum Beispiel Kohle, Metalle, Öl oder Holz, um daraus die unterschiedlichsten Dinge herzustellen, die wir für unser Leben brauchen. Aber Rohstoffe sind auf der Welt nur begrenzt vorhanden, und deshalb müssen wir sparsam mit ihnen umgehen. Beim Recycling werden in Müllanlagen wiederverwertbare Abfälle durch unterschiedliche Verfahren in neue Rohstoffe verwandelt. So entsteht ein Kreislauf, bei dem Rohstoffe nicht verschwendet, sondern wiederverwertet und somit Natur und Umwelt geschont werden.
Aber nicht jeder Abfall kann recycelt werden! Dieses Symbol auf Produkten weist auf wiederverwendbares Material hin.
Woher kommt das Wort? Der Begriff „Recycling“ kommt aus dem englischen und wird so ausgesprochen: „Risaikling“. Etwa jeder fünfte Baum weltweit wird für die Herstellung von Papier gefällt. Papierrecycling ist also ohne Frage gut für die Umwelt, das spart nämlich nicht nur Wasser und Energie, sondern verbraucht auch kein neues Holz. Ein Rohstoff ist ein Naturprodukt, das noch nicht weiter verarbeitet wurde. Rohstoffe, die durch Recycling gewonnen werden, nennt man Sekundärrohstoffe.
Abfälle sind Rohstoffe! Weil es für jedes Material ein spezielles Verfahren braucht, um es wieder verwendbar zu machen, darf nichts vermischt werden! Richtige Mülltrennung ist nämlich das Um und Auf fürs Recycling. In den unterschiedlichen Abfallcontainern befinden sich dann tonnenweise Schätze!
Schätze aus der Tonne
Altes Glas wird eingeschmolzen und zu neuen Flaschen und Gläsern verarbeitet, und aus altem Papier und Karton können neue Schulhefte entstehen. Aber auch Verpackungen und Klopapier werden aus recyceltem Altpapier hergestellt. Aus den gesammelten Kunststoffverpackungen entstehen hauptsächlich neue Produkte, wie z.B. Pflanzentöpfe, Rohre, Kanister und Kübel. Unsere alten Getränkedosen, Altmetalle und Eisenschrott sind ein wertvoller Sekundärrohstoff in der österreichischen Stahl- bzw. Aluminiumindustrie, und die Abfälle aus der Biotonne werden in Kompostanlagen zu hochwertigem Kompost verwertet.
Urban Mining
Ein großer Teil unseres Abfalls wird bereits recycelt. Trotzdem gibt es immer noch viele wertvolle Rohstoffe, die (noch) nicht weiterverwendet werden. Die Menge an Sekundärrohstoffen, die in Kabeln, Handys, Computern, Fahrzeugen oder Häusern steckt und noch nicht wiederverwendet wird, ist ganz schön beachtlich! Diese Reserven will man mit „Urban Mining“ (zu deutsch „städtischer Bergbau“) nutzbar machen. Dabei werden Rohstoffe nicht in Minen gewonnen, sondern es soll möglichst lückenlos genutzt werden, was in einer Stadt an Abfall hinterlassen wird.
Da der Bedarf an wertvollen Rohstoffen, wie Kupfer oder etwa Tantal (ein Stoff, der in allen Computern und Mobiltelefonen enthalten ist) in den Industrienationen ständig steigt, nimmt der Import solcher Rohstoffe vor allem aus Entwicklungsländern ständig zu. Bei der Gewinnung solcher Rohstoffe entstehen gefährliche Abfälle. Auch wenn wir diese Rohstoffe also nicht selbst herstellen oder gewinnen, verbrauchen wir sie doch alle gemeinsam. Wir sind also alle für den umweltschonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen der Erde verantwortlich!
So wie Recycling ist auch Upcycling eine Art der Wiederverwendung von Müll. Auf besonders kreative Weise wird wertloser Abfall in etwas wertvolles Neues verwandelt. So entsteht aus einem Tetrapack eine neue Geldbörse, LKW-Planen verwandeln sich in trendige Umhängetaschen, alte Knöpfe werden zu schicken Armbändern und alte Kabel werden im Nu zu bunten Körben.
Und das Beste daran ist: Upcyceln kann jeder. Diese Seiten zeigen dir, wie auch du aus Abfall tolle neue Dinge basteln kannst:
Bunte Stiftebehälter aus alten Gläsern und Dosen
Eine lustige Geldbörse aus alten Tetrapacks
Schicke Schalen aus Altpapier
Up and down! Durch die Wiederverwertung können Abfälle aufgewertet werden – so wie beim Upcycling. Manche Dinge landen letztlich aber doch auf dem Müll: Wenn aus recycelten Rohstoffen keine gleichwertigen Produkte wieder hergestellt werden können, spricht man von „Downcycling“.
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